Toms Breakfast Club: griechisches Tahini-Frühstück

Seien wir mal ehrlich: der gemeine Grieche frühstückt nicht viel. Oft startet man in den Tag nur mit einer Tasse Kaffee und einer Kleinigkeit wie Brot mit Marmelade oder Honig, oder auch Oliven und Schafskäse. Manchmal gibt es auch ein Koulouri, ein Sesamkringel, oder griechischen Joghurt mit Honig und Nüssen. In touristisch geprägten Gebieten werden oft auch kontinentale Frühstücke mit Brot, Feta, etwas Gemüse und Ei angeboten, oder auch Toast mit Marmelade. Manchmal sind es aber nur ein paar Kekse oder auch Gebäckstücke wie Spanakopita (Spinat-Kuchen) und Tiropita (Käse-Kuchen). Oft gibt es aber auch Toast mit Marmelade, Honig, Merenda – das griechische Nutella-Pendent – oder Tahini, entweder pur oder „me Meli“, mit Honig. Letzteres gab es gerade bei einer „griechischen Woche“ bei Lidl. Also habe ich zugegriffen und bei erster Gelegenheit auf dem Balkon verfrühstückt.

Tahini schmeckt nach Sesam. Es sieht ähnlich aus wie natürliche Erdnussbutter, ist aber nicht von Natur aus süß wie Nussbutter. Es hat ein herzhaftes, bitteres und nussiges Geschmacksprofil. Es hat einen hohen Fettgehalt und eine ölige Konsistenz. Tahini wird normalerweise aus geschälten weißen Sesamsamen hergestellt und hat eine helle Farbe. Es kann auch aus ungeschälten schwarzen Sesamsamen gemacht werden, die dunkleres Tahini produzieren. Auch wenn die Griechen dieses Produkt gerne als typisch griechisch reklamieren, so ist es doch in der gesamten Levante vertreten und passt übrigens perfekt zum griechischen Kaffee!

Tahini ist seit Tausenden von Jahren ein Grundnahrungsmittel, das seine Wurzeln im Nahen Osten hat. Sesamsamen wurden bereits 3000 v. Chr. angebaut und wegen ihres Öls und ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt. Antike Zivilisationen, darunter die Griechen, Ägypter und Perser, verwendeten Sesamsamen in Lebensmitteln und in der Medizin. Das Wort „Tahini“ stammt von dem arabischen Wort tahn, was „mahlen“ bedeutet. Dieser Prozess des Mahlens von Sesamsamen zu einer glatten Paste wurde über Generationen hinweg perfektioniert, wodurch das Tahini entstand, das wir heute kennen. Es ist nach wie vor eine wichtige Zutat in mediterranen Gerichten wie Hummus und Baba Ghanoush sowie in vielen Süßspeisen.

Tahini wird oft als Teil eines traditionellen griechischen Frühstücks oder Snacks zum Kaffee serviert. Seine cremige Textur und sein leicht bitterer Geschmack ergänzen den kräftigen Geschmack des griechischen Kaffees und ergeben eine ausgewogene und befriedigende Kombination. Ob auf Brot gestrichen oder als Teil eines Desserts wie Halva – dem es übrigens sehr ähnlich schmeckt – genossen, es verleiht den Kaffeepausen eine gesunde Note.

Tahini verkörpert die Essenz der griechischen Küche: einfach, nahrhaft und geschmackvoll. Es ist ein Lebensmittel, das die Geschichte der Region in sich trägt und sich gleichzeitig an die Bedürfnisse der modernen Köche anpasst. Für die Griechen ist Tahini mehr als nur eine Zutat – es ist eine Verbindung zu ihrem Erbe, ihren Traditionen und der mediterranen Lebensart. Und auf dem Balkon in der Morgensonne schmeckt es gleich noch besser!

Quellen: Wiipedia, unboxgreece.com, greekflavours.com, diegriechen.de, discovergreece.com.

4 Gedanken zu “Toms Breakfast Club: griechisches Tahini-Frühstück

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