Gepa Café Aha: Vorbild für Umwelt und Soziales

In der aktuellen „test“-Ausgabe punktet die Gepa mit ihrem „Café Aha“ als Vorbild für Umwelt und Soziales. Sie musste im Vorfeld einen umfangreichen Fragebogen beantworten und durch Belege wie Zertifikate, Rechnungen, Fotos und Lieferscheine dokumentieren. Zusammen mit drei Mitbewerbern erreicht sie bei Unternehmensverantwortung (CSR) den Spitzenwert „sehr gut“. Dagegen bleiben sechs Markenanbieter mit Note „ausreichend“ deutlich hinter ihrem Nachhaltigkeitsversprechen zurück, wie Warentest moniert. Vier Anbieter erreichen hier Note „gut“, einer „befriedigend“. Bei Produktqualität liegt die Arabica-Robusta-Mischung der Gepa mit Gesamtnote „befriedigend“ (2,6) im guten Durchschnitt.

Bei Einzelkategorie „Sensorik“ erzielt die Gepa Note „gut“ (2,5); diese Bewertung ging zu 55 Prozent in das Gesamt-Qualitätsurteil ein. Insgesamt überprüfte Stiftung Warentest 15 Filterkaffees (darunter fünf mit EU-Biosiegel). Der „Gepa Café Aha“ gehört als Einstiegsprodukt für preisbewusste Kunden zu den wenigen Kaffees der Gepa, die nicht biozertifiziert sind. Bei Qualität erzielen alle Produkte zufriedenstellende Ergebnisse von „gut“ bis „befriedigend“. Die Werte für die Schadstoffe Acrylamid und Furan sind laut Warentest für alle getesteten Kaffees „unkritisch“. Acrylamid und Furan entstehen unvermeidbar bei jedem Röstvorgang.

Dolores Cruz Benitez

Laut Stiftung Warentest zeigen Fair Trade-Pioniere „sehr starkes Engagement“. Die „sehr gute Note“ verdanken sie „unter anderem ihrer Unternehmensphilosophie, die auf nachhaltig hergestellten Produkten basiert.“ Warentest betont „sehr hohe Anforderungen an ihre Lieferanten“, Verpflichtungen zu angemessener Entlohnung, Verbot von Pestizideinsatz, Unterstützungsleistungen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit. Die Gepa bezieht die Bohnen für Café Aha u.a. von den Genossenschaften SOPPEXCCA (Nicaragua), COOPEAGRI (Costa Rica) und ACPCU (Uganda). ACPCU stand beim Test im Fokus, weil die Bohnen der Kooperative den höchsten Anteil an der ausgewählten Charge hatten. In allen drei Teilbereichen „Arbeitsbedingungen“, „Umweltschutz“ und „Transparenz“ erreicht die Gepa Bestnote „sehr gut“, während andere Mitbewerber deutliche Lücken aufweisen. „Bittere Erkenntnis“ von Warentest: „Gegenüber dem Vortest von vor acht Jahren lassen große Player kaum Verbesserungen erkennen. Die Kleinsten zeigen das größte Engagement.“ Warentest befragte die Anbieter unter anderem nach sozial orientierten Beschaffungsrichtlinien und Risikoanalysen, Strategien zur Verminderung von Einkommensunsicherheiten, Beschwerdekanälen, Reduktion von Emissionen. Die Anbieter mussten außerdem nach den Vorgaben von Warentest ihre Lieferketten offenlegen.

Schule statt Kinderarbeit: Lucinda Duarte.

Recherchen für einen Hintergrundartikel der aktuellen „test“-Ausgabe zeigen, dass Sklaverei in Brasilien, Hauptanbauland für Kaffee, kaum bestraft wird. Arbeiter und Arbeiterinnen erstatten keine Anzeige, weil sie Sklaverei nicht als solche identifizieren oder trotz allem auf die Einkommen angewiesen sind. Jorge Ferreira, früher selbst Kaffee-Arbeiter, prüft Beschwerden und kämpft gegen diese Missstände auf Plantagen. Sein nüchternes Fazit: „Sklaverei lohnt sich.“ Warentest betont andererseits auch, dass Lieferkettengesetze zunehmenden Druck ausüben.

Bildrechte: Gepa/C. Nusch, Gepa – The Fair Trade Company (2x), Gepa / A. Welsing.

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