Das ökologische Gewissen hört an der Kasse auf

Wir wollen mehr Öko! 38 % der Kunden in Deutschland wünschen mehr zertifizierte Kaffee-Produkte im Regal. Umwelt- und Nachhaltigkeitssiegel genießen dabei bei den Käufern eine hohe Glaubwürdigkeit. Und das obwohl die Standards dieser Zertifizierungen beim Verbraucher so gut wie unbekannt sind. An der Ladenkasse hat dann das ökologische Gewissen allerdings nur noch wenig zu melden: Die Deutschen sind im internationalen Vergleich am wenigsten bereit, einen Aufschlag für verantwortungsbewusste Produktion von Kaffee zu zahlen.

Die Rede ist von CSR, der Corporate Social Responsibility. Dazu, und wie sie unser Kaufverhalten beeinflusst, gibt es eine aktuelle Studie. Der neue CSR-KOMPASS des Marktforschungs- und strategischen Beratungsunternehmens smartcon GmbH und der CSR-Beratungsagentur KESSLER! Kommunikationsberatung beleuchtet die Einstellungen zu Nachhaltigkeitsthemen bei Kaffee-Konsumenten im internationalen Vergleich, Deutschland, Großbritannien, Italien und USA.

Ein Ergebnis: Für 73 % der deutschen Verbraucher ist verantwortungsbewusste Produktion von Kaffee ein wichtiges Anliegen, und 62 % sind der Ansicht, dies rechtfertigt grundsätzlich auch einen höheren Preis. Wenn es aber um den eigenen Geldbeutel geht, sind die Deutschen mit 23 % im internationalen Vergleich am wenigsten bereit, einen Aufschlag für nachhaltig produzierten Kaffee zu zahlen.

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38 % der Verbraucher in Deutschland wünschen sich mehr zertifizierte Kaffee-Produkte im Regal. Ein Ergebnis, das international zu beobachten ist: Auch für 44 % der Italiener, 41 % der Briten und 34 % der Amerikaner sind nicht genügend zertifizierte Kaffee-Produkte im Handel. 61 % vertrauen in Deutschland den bekanntesten Nachhaltigkeitszertifizierungen wie „Fairtrade“, „Organics“, „Rainforest Alliance“ oder „UTZ“. In Italien (74 %), Großbritannien (71 %) und USA (72 %) ist das Vertrauen in diese Siegel noch etwas höher.

Trotz der grundsätzlichen Glaubwürdigkeit der Zertifizierungen wissen viele Verbraucher in Deutschland wenig darüber, für welche sozialen und ökologischen Standards die einzelnen Zertifizierungen und Labels stehen. Nur 11 % der Verbraucher in Deutschland können den Labels und Zertifizierungen die richtigen Standards zuordnen. Und noch weniger sind bereit, für die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards auch mehr Geld zu bezahlen.

Dabei vermuten die Kunden gerade bei Gütern wie Kaffee oder Schokolade den größten Nachholbedarf: Nur 41 % der Deutschen, 36 % der Italiener, 50 % der Briten und 54 % der Amerikaner halten die Kaffee-Branche für sozial verantwortlich. 54 % der deutschen Verbraucher und sogar 73 % der Italiener sind der Meinung, die Kaffee-Branche hat es bei den Themen der sozialen Verantwortung noch viel Luft nach oben. Konkret sorgen sich 62 % der deutschen Verbraucher beim Thema Kaffee um faire Arbeitsbedingungen und 48 % um Aspekte des Umweltschutzes.

Faire Löhne, nachhaltiger Anbau, das kann nur funktionieren, wenn der Verbraucher auch bereit ist dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Alleine den Unternehmen die Verantwortung zu überlassen greift da zu kurz. Schließlich hat es der Verbraucher in der Hand, welche Produkte schließlich in den Regalen stehen. Nämlich die, die auch gekauft werden!

 

Titelbild: Tchibo; Grafik: obs/CSR-KOMPASS, Quelle: ots/CSR-KOMPASS, Original-Content von: CSR-KOMPASS, übermittelt durch news aktuell.

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