J.J.Darboven: Kaffeehäutchen als Energiequelle

Sie liegen unscheinbar in der Hand und lassen auf den ersten Blick weder ihre Herkunft noch ihr revolutionäres Potential erahnen: Pellets aus Kaffeehäutchen. Mit ihnen geht J.J.Darboven bei der ganzheitlichen Nutzung von Rohstoffen neue Wege: Das Unternehmen wandelt die äußere Kaffeehaut, die sich beim Rösten von Kaffeebohnen löst, als klimaverträglichen und regional verfügbaren Energierohstoff um. „Ich bin wirklich begeistert, dass wir nun alle Teile unserer Kaffeebohnen nutzen können. Jetzt kann aus ihnen nicht nur geschmackvoller Kaffee, sondern auch regenerative Energie gewonnen werden“, erzählt Albert Darboven, geschäftsführender Inhaber des Kaffeehandelshauses, beim Vorstellen des ersten Nachhaltigkeitsberichtes seines Unternehmens.

Rohkaffee wird aus den Früchten des Kaffeestrauches durch eine Aufbereitung gewonnen.Bei der Aufbereitung von Kaffeebohnen werden Fruchthaut, Fruchtfleisch, auch Pulpe genannt, der auf dem Pergamenthäutchen befindliche Schleim, das Pergamenthäutchen und – soweit möglich – auch das Silberhäutchen entfernt. Oft bleibt es aber an der rohen Kaffeebohne und wird erst beim Rösten abgetrennt. Dieses Silber- oder Kaffeehäutchen landete dann meistens auf dem Kompost oder wurde zu Viehfutter verarbeitet.

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Die Düngewirkung von Kaffeesatz ist im Kleingartenbereich ja hinreichend bekannt.
Kaffee enthält Harze und Öle, die beim Rösten an die Oberfläche gelangen. Ein Teil davon ist auch in den Häutchen. Diese werden beim Rösten mit Hilfe heißer Abluft über einen sogenannten „Zyklon“ abgezogen. Für die Kaffeeröster sind diese unverwertbar, doch für die Bauern ist es wertvoller Naturdünger für ihre Felder. Das Kaffeehäutchen enthält ebenso wie Kaffee Säuren, Öle, Wasser, Mineralstoffe, Spurenelemente wie Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphor . ideal für Düngung oder als nährstoffreicher Zusatz für Viehfutter.

Doch nicht nur dazu taugt das Kaffeehäutchen. Der Großröster J.J.Darboven nutzt es seit kurzem als Energiequelle. Das Konzept stammt von Nadine Antic. Mit ihrer Firma GlobalFlow berät sie Unternehmen des produzierenden Gewerbes, wie Abfälle vermieden und als Rohstoffe weiter genutzt werden können – ganz nach dem Motto „Abfälle sind Wertstoffe“. Albert Darboven erkannte bereits 2013 ihr Potential, als er sie zur Zeit ihrer Firmengründung mit dem Darboven Idee-Förderpreis auszeichnete. Dieses Projekt entwickelte sich so gut, dass es breiten Raum im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens einnimmt.

„Als Familienunternehmen fühlen wir uns seit jeher dem Wohl unserer Mitarbeiter, der Gesellschaft und dem respektvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen verpflichtet. Für uns ist Nachhaltigkeit kein abstraktes Wort, sondern ein Wert, den wir leben“, kommentiert Albert Darboven die Bemühungen in seinem Unternehmen für eine Nachhaltige Produktion. Schließlich gilt das Kaffeehäutchen bei der Energiegewinnung als klimaverträglicher Brennstoff. Aus dem Hause Darboven stammen bekannte Kaffee-Marken, wie Alberto, Burkhof, Café Intentión, Idee Kaffee und Eilles, aber auch exklusive Namen, wie Sansibar oder Mövenpick.

 

Bildrechte: Hannes Endreß/wikipedia, Ekrem Canli/wikipedia, Quellen: Darboven, Wikipedia, Agrostim.

 

2 Gedanken zu “J.J.Darboven: Kaffeehäutchen als Energiequelle

  1. Sehr geehrte Damen und Herrn,
    ich habe mit großem Interesse ihren Beitrag gelesen. Wir arbeiten daran, Kunststoffteile aus Kaffehäutchen im Spritzgußverfahren zu ersetzten.
    Es gibt bereizt eine Teilefertigung, die vielversprechend ist.
    Mit freundlichen Grüßen

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