Im letzten Teil ging es um die Unterschiede der Kaffeekultur in Skandinavien, Asien und Italien. Heute kommen drei weitere interessante Länder dazu.
Deutschland: Heimat des Filterkaffees
Die Deutschen trinken gern und viel Kaffee. Im vergangenen Jahr konsumierten die Bundesbürger durchschnittlich 162 Liter pro Kopf. Und wie trinken wir ihn am liebsten? Trotz des Booms von Espresso, Cappuccino und Co., Filterkaffee ist und bleibt die liebste Zubereitung – schwarz, mit Milch oder Zucker verfeinert. Im Rest der Welt ist der „klassische“ Filterkaffee nahezu unbekannt. Doch Baristas und Kaffeeprofis haben diese Herstellungsform längst wieder entdeckt. Denn beim Filterkaffee kommen viele feinen Aromen besonders gut zur Geltung. Aktuell avanciert er sogar wieder zum absoluten Trend-Getränk und mit ihm ganz neue, innovative Zubereitungsarten wie zum Beispiel der „Cold Brew“.

Griechenland: Kaffee, der nach Urlaub schmeckt
Von Kroatien bis Anatolien hat sich eine ursprüngliche Art des Kaffeekochens erhalten. Besonders fein gemahlener Kaffee wird in kleinen Töpfchen aufgekocht. In Griechenland heißt diese Variante „Café Eleniko“, griechischer Kaffee. Wie süß man ihn haben will sagt man bei der Bestellung gleich dazu. Gliko ist sehr süß, metrio mittelsüß und sketo bedeutet ohne Zucker. Ohne diesen Kaffee ist ein Griechenlandurlaub nicht denkbar. Seit einigen Jahren ist eine heiße Version sehr beliebt, Café Frappé, für den allerdings kein Kaffeepulver sondern Nesscafé verwendet wird. Doch auch für Griechenland gilt, was für den gesamten Balkan ein ungeschriebenes Gesetz ist: es ist eine Ehre zum Kaffee eingeladen zu werden. Und dabei geht es weniger um den Kaffee selbst, sondern darum Zeit miteinander zu verbringen, im Idealfall im Gespräch.

Äthiopien: Kaffee als Ritual
In Äthiopien, dem Ursprungsland des Kaffees, ist die rituelle Zubereitung von Kaffee, die sogenannte „buna“, nach wie vor eine wichtige gesellschaftliche Zeremonie und findet zwei- bis dreimal in der Woche statt. Sie erfolgt von den Rohkaffeebohnen an und ist ausschließlich Frauen vorbehalten. Die Bohnen werden von ihnen auf einer Metallplatte über glühenden Kohlen geröstet, bis sie eine gleichmäßig braune Färbung bekommen. Anschließend werden sie gemahlen und in die „jebena“, eine traditionelle äthiopische Kaffeekanne, mit kochendem Wasser gegeben. Bei einer “buna“ trinkt jeder Teilnehmer traditionell drei Tassen Kaffee.

Fortsetzung folgt.
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