Schon die Fahrt von Kalamata nach Koroni ist ein Genuss. Nach einem kurzen Stück über die Nationalstraße 82 geht es dann fast durchgehend an der Ostküste der messenischen Halbinsel entlang nach Süden. Je weiter man nach Süden kommt, desto romantischer wird die Straße. Die Landschaft leicht hügelig, das Landschaftsbild wird durch Olivenbaumplantagen geprägt. Allerdings wird sie auch immer schmaler. Dafür entschädigt einen der Ausblick: nach einer engen Kurve wird man belohnt mit dem Blick auf Koroni, ein kleiner Hafen an der Küste und überragt von den Resten der einstigen Festung.

Die Stadt liegt auf dem Rücken einer Landzunge, die in den Messinischen Golf hinausragt. Auf dem Plateau der Landzunge liegt die Festung Koroni, die Stadt liegt dahinter landeinwärts, sowie mit dem Zentrum und Hafen nördlich der Festung. Busse müssen vor dem Ort warten. Die Gassen sind so eng, dass sie unweigerlich steckenbleiben würden. So geht die enge Gasse, an der kaum zwei PKW aneinander vorbei kommen, immer weiter nach unten. Die letzten Meter bekommt man fast Angst sich die Seitenspiegel abzufahren. Schließlich erreicht man einen kleinen Marktplatz und nach einer weiteren, scharfen Rechtskurve den kleinen Hafen.

Hier zeigt sich Koroni von seiner charmanten Seite: am Hafen gibt es eine kleine Promenade mit einigen Tavernen und Restaurants, die ihre Tische und Stühle bis ans Wasser gestellt haben. Die Promenade endet am Parkplatz des Hafens, von dem aus man eine gute Sicht auf die Festung Koroni hat. Hauptattraktion des Ortes ist die ursprünglich byzantinische, später von Venezianern und Osmanen erweiterte Festungsanlage. Doch bevor ich mich an eine Besichtigung mache belohne ich mich erstmal mit einer Tasse Kaffee.

Dafür setze ich mich an einen der Tische des Cafés Synantisi, ein Café am äußersten rechten Rand des Hafens. Dafür bekomme ich hier noch etwas Sonne ab – die anderen Tavernen liegen alle im Schatten – und ich kann ein paar postkartenreife Bilder machen. Dazu genieße ich einen griechischen Kaffee, was sonst? Dann reißen die Wolken auf und die Spätherbst-Sonne lässt sich blicken. Ein schöner Moment.

Allerdings beginnt mir etwas Sorgen zu machen: Google Maps gibt die Fahrtzeit von Kalamata nach Koroni mit einer Stunde an. Tatsächlich habe ich knapp zweieinhalb Stunden gebraucht. Was mir an diesem Punkt der Reise schmerzhaft klar wird, dass Google ja die Echtzeit-Daten verwendet, dass bedeutet die Fahrtzeiten ortskundiger verhinderter Rennfahrer, die die Kurven mit wahrer Todesverachtung nehmen und die vor allem wissen wo die Blitzer stehen und nicht die von Touristen, die selten mehr als das Doppelte der zulässigen Höchstgeschwindigkeit fahren. Man wird sehen wohin mich das führt. Jetzt lasse ich mir meine gute Laune aber erstmal nicht verderben und genieße meinen Kaffee.

Café Synantisi, Maizonos 27, Koroni, Griechenland; Öffnungszeiten: täglich 07:30 – 01:00 Uhr.
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