Die schönsten Kaffeehäuser der Welt: das Sacher in Wien

Wien ist kaum denkbar ohne das Sacher – und umgekehrt. Seit 1876 residiert hinter der Staatsoper und vis-à-vis des Albertinaplatzes das Hotel Sacher, eines der Leading Hotels of the World. Doch nicht nur als Hoteliers hat sich die Familie Sacher einen Namen gemacht, auch als Konditoren haben sie mit ihrer Sachertorte Weltruhm erlangt. Schließlich gibt es auch noch Sacherwürschtl, etwa 25 Zentimeter lange Frankfurter, die in Deutschland hauptsächlich als superlange Wiener über den Ladentisch gehen würden, von allerhöchster Qualität, die zwar überall im Land als Sacherwürschtl verkauft werden, nur im Hotel Sacher mit dem Zusatz „echt“ oder „original“ versehen werden dürfen. Selbige mit dem für die Österreichische Landesküche typischen Estragonsenf serviert verderben einem lebenslang den Appetit auf profane Wienerle.

Das Sacher ist so, wie man sich ein vornehmes Kaffeehaus vorstellt. Die Einrichtung könnte als Dekoration für „Der Kongress tanzt“ herhalten und die Kellnerinnen und Kellner sind um Akkuratesse bemüht. Wem – von München aus gesehen – Wien zu weit ist, der findet einen Ableger des weltberühmten Hotels und Kaffeehauses zum Beispiel in Innsbruck. In Eleganz und Dekor steht das Café in der Innsbrucker Hofburg dem großen Namensgeber in nichts nach. Und wem das Original lieber ist als die Nachahmung, der ist hier goldrichtig.

Das Stammhaus Sacher eröffnete 1876 als Hotel de l’Opera im I. Wiener Gemeindebezirk hinter der Oper. Der Sohn des Erfinders der Sachertorte benannte es später um und machte es zu einem der besten Häusern der Stadt. Früher dürfte es sich mit dem Titel k.u.k. Hoflieferant schmücken, heute hingegen als Mitglied der Leasing Hotels oft the World. So, wie die kaiserliche Hofburg in Wien einen Ableger in Innsbruck hat, so das Sacher eben auch. Warum auch nicht? Stellte doch Kaiser Franz Josef I. bereits fest: „Sie haben’s gut, Sie können ins Kaffeehaus gehen.“

Für den Wien-Touristen ist allerdings ein Besuch im Café Sacher Philharmoniker Straße Pflicht. Hier erklärt sich die Wiener Kaffeehauskultur praktisch von selbst und der perfekte Service gepaart mit ernsthafter Freundlichkeit und unaufdringlicher Servilität legen die Latte für Gastlichkeit sehr hoch. So empfiehlt sich das Sacher nicht nur als erstes Haus am Platz, es ist auch wichtige Anlaufstelle für ermattete Wienbesucher. Gestärkt mit aromatischer Melange und Sacher Torte oder Würschtl kann es dann wieder weiter gehen. Um es einmal so zu sagen: ein Kaffeehaus von der Art und Güte eines Sacher in München wäre schön!

Hotel Sacher, Philharmoniker Straße 4, 1010 Wien, Öffnungszeiten: 08:00 – 00:00 Uhr. Titelbild: kodiak/wikipedia.

10 Gedanken zu “Die schönsten Kaffeehäuser der Welt: das Sacher in Wien

  1. Schön, dass du uns so tolle Kaffeehäuser vorstellst! Die letzte Original Sachertorte habe ich im Café Sacher in Graz gegessen. Hatte ihren Preis war aber einfach nur köstlich, sehr schokoladig und nicht zu süß.
    Fahre bald nach Garmisch. Hast du dort auch einen Cafétipp?

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