„Die Hauptstraße führt durch fruchtbares Land mit roter Erde, durch Oliven- und Rebenpflanzungen bis nach Kastelli, dass über dem antiken Kissamo, der Hafenstadt des antiken Polyrrhenia, errichtet wurde. Kissamos war eine autonome, nach-minoische Siedlung, die von den Römern übernommen wurde. (…) Die Venezianer vergrößerten die Stadt, verlegten den Sitz einer römisch-katholischen Diözese hierher, unterstützen den Handel und errichteten Mitte des 16. Jahrhunderts Festungswälle.“ So John Bowman im Seinen Kreta-Reiseführer von 1962.

Und weiter: „Die Mauern der modernen Stadt sind zweifellos aus dem Material des antiken Kissamos gebaut. Das heutige Kastelli hat vorwiegend bäuerliches Gepräge und ist Zentrum des Weinhandels der Gegend. Im Städtchen gibt es ein Hotel und mehrere Restaurants, deren Sonntagsspezialität ein mit Knoblauch gerösteter Schweinebraten ist.“ Von Sehenswürdigkeiten weitgehend verschont ist Kissamos heute noch immer eine eher ruhige Kleinstadt mit knapp 11.000 Einwohnern. Den Namen Kastelli hat man vor etwa 25 Jahren auf den historischen Namen Kissamos geändert, da es in der Nähe von Chania einen weiteren gleichnamigen Ort gibt, was immer wieder zu Verwirrungen führte. Die Einheimischen und alte Karten und Reiseführer verwenden aber immer noch den Namen Kastelli.

An der Stelle des heutigen Kissamos befand sich in der Antike die bis in die nachminoische Zeit zurückreichende gleichnamige Stadt. Ob Kissamos ein Hafen von Polyrrhenia war, ist heute aber umstritten. Bis heute sind die Beziehungen zwischen Phalasarna, einem Hafen der Antike, Kissamos selbst und Polyrrhenia nicht endgültig geklärt. Mir ist alles recht. Nach langer Autofahrt bin ich froh, dass wir unser geräumiges Quartier erreichen. Hier wollen wir für zwei Nächte bleiben.

Auch froh bin ich, dass es zu den Tavernen an der Paraliaki, der Hafenpromenade, eine überschaubare Strecke ist. Auf dem kurzen Stück Wegs genießen wir den einsamen Charme der Vorsaison, unterstrichen durch dramatische Wolken über den Bergen am Horizont.

Wir kehren in der Taverna Aretousa ein, ein Glücksgriff, wie wir kulinarisch noch erfahren durften, denn neben einer Karte auf deutsch gibt es auch zahlreiche kretische Spezialitäten. Fangen wir mit dem offensichtlichen an, den Kolokithokeftedes, also griechische Zucchinipuffer. Einfach und ein netter Start.

Natürlich kommt unsere Bestellung nicht ohne eine Portion Tzatziki aus. Wir erwarten zwar nicht, dass uns Geister aus Frangokastello nachgereist sind, aber sicher ist sicher.

Dazu Arakas Laderos, Erbsen mit Zwiebeln und Tomaten, die perfekte Beilage für das, was noch kommt!

Es gibt nämlich griechische Bratwurst, eine sehr pikante Angelegenheit – sehr lecker!

Und schließlich Apaki, typisch kretisches geräuchertes Schweinefleisch. Es schmeckt rauchig, sauer und würzig. Eigentlich ein klassisches Mezze-Gericht ergänzt es hier unsere kleine Tafel.

So beschließen wir den Abend eine ereignisreichen Tages mit fünf Vorspeisen und einigen kulinarischen Überraschungen. Ein Stücklein in Sirup getränkter Kuchen aufs Haus rundet das Geschmackserlebnis ab. So gestärkt machen wir uns auf den kurzen Heimweg durch das inzwischen nächtliche Kissamos. Kostas hatte es sich derweil auf dem Sofa gemütlich gemacht und träumte von einer Welt voller Blumen, in der Schafe, Ziegen, Hunde, Menschen und uralte Olivenbäume friedlich zusammenleben…!

Taverna Aretousa, Paraliaki, Kissamos, Kreta, Griechenland; Öffnungszeiten: täglich 11:00 – 23:00 Uhr. Quellen: Wikipedia, Globetrottel.net, dergeschmackvonkreta.blogspot.com, John Bowman, Kreta, ein Reise- und Kunstführer, 1962.
So beautiful photos seaside restaurant with tasty foods 😋👌🌷🙏 dear friend, thank you for sharing 👏🌷
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Thank you very much for your nice comment!
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Thank you so much for likes my comment and most welcome my friend 🌷🙏❤️🌷
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Ohne zusätzliche Kilos kommt man wohl nicht von dieser Reise heim… 😉 außer, man hat die Gelegenheit, sich all das köstliche Essen bei der Erkundung der antiken Sehenswürdigkeiten abzutrainieren. Leckere Mahlzeiten können sie, die Griechen…
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Unbedingt!
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