Kretisches Kaffeetagebuch: Cretan Villa Hotel

Dieses Nachtquartier hat Ratri mit Bedacht ausgewählt. Denn das Cretan Villa Hotel befindet sich in einer echten und historischen, typisch kretischen Villa aus dem 18. Jahrhundert. Auf Kreta gibt es zwei traditionelle Baustile: das Kamara-Haus und das Kentis-Haus. Gewöhnlicherweise hat ein Kamara-Haus die Ausmaße von zirka 8 mal 5 Metern und ist längsseits durch einen gemauerten Bogen geteilt, καμάρα (kamára) genannt. Der Bogen erreicht aus Stabilitätsgründen nie die Außenwände.

Die Längsseiten des Hauses sind zumeist straßenwärts ausgerichtet, mit einer Eingangstür in der Mitte. Die Rückwand wird an der hangaufwärtigen Seite oft durch anstehenden Fels gebildet. Sehr große Kamara-Häuser können auch zweistöckig angelegt sein. Die Außen- und Innenwände sind aus unbehauenem, mit Mörtel zusammengefügten Naturstein, die Flachdachkonstruktion war ursprünglich aus quer aufgelegten Holzbalken, die ein Flechtwerk aus Zweigen oder kleineren Scheiten trugen, welches mit Lehm und Stroh abgedichtet wurde.

Eine ähnliche, einfachere Bauform ist das Kentis-Haus, es wird als Vorgänger des Kamara-Hauses angesehen. Im meist kleineren Kentis-Haus ist der aufwendige gemauerte Bogen durch einen starken Längsbalken ersetzt, der auf einem Drittel seiner Länge von einer Stütze (κέντης Kentis) unterfangen wurde, die Raumeinteilung ist ähnlich der des Kamara-Hauses.

Heute findet man viele der oft über 200 Jahre alten Kamara-Häuser als verlassene Ruinen vor, der typische, namensgebende Bogen ist zumeist noch erhalten. Für manche Häuser in der Sfakia wird sogar ein Alter von fünf- bis sechshundert Jahren vermutet. Die aufwendige Hausbauform der Kamara-Häuser ist nur in dauerbesiedelten Dörfern und Städten, kaum in Gebieten mit Streubesiedelung zu finden.

Unseres ist jedenfalls perfekt. Cretan Villa wurde im 18. Jahrhundert im typisch kretischen Stil erbaut. Es liegt im Herzen von Ierapetra in einer ruhigen Seitenstraße ohne Durchgangsverkehr. Das Hotel liegt ca.100m entfernt von den Sandstränden der kleinen Stadt. Cretan Villa wurde 1970 zum ersten Mal zu einem Hotel umgebaut und wurde im Anschluss das erste seiner Art in der Stadt. Es hat einen schönen, grünen und schattigen Garten. Das Hotel beherbergt 9 voll ausgestattete Zimmer im typisch kretischen Stil, mit hohen Decken.

Kostas und ich hatten ein sehr schönes Zimmer mit Natursteinwänden, Klimaanlage, Badezimmer, Kühlschrank und freiem WLAN. Hier trifft sich Tradition und Moderne: ein historisches Gebäude mit allem nötigen Komfort der Gegenwart. Ein besonderer Hingucker ist der liebevoll gestaltete Innenhof. Kleine Tische und Stühle laden zum Verweilen ein. Hier könnte ich mir durchaus einen längeren Aufenthalt vorstellen. Alleine wir haben noch etwas Strecke vor uns, weshalb wir uns am nächsten Morgen gut gelaunt auf den Weg nach Agia Galini machen, aber davon demnächst mehr…

Cretan Villa Hotel & Apartments, Oplarchigoy Lakerda 16, Ierapetra, Kreta, Griechenland. Quellen: Wikipedia, holidaycheck.de, cretan-villa.com.

3 Gedanken zu “Kretisches Kaffeetagebuch: Cretan Villa Hotel

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