Athener Kaffee-Tagebuch: Krinos, das (vielleicht) älteste Café der Stadt

Mein vorletzter Tag in Athen beginnt mal wieder mit einem Frühstück im Hotel Marina. Von Schiffen oder Meer kann natürlich keine Rede sein. Das Hotel Marina liegt ganz in der Nähe vom Omonia-Platz und das Frühstück ist ok. Spanakotiropita, Tiropitakia, gebratener Schinken, ein paar Oliven, griechischer Joghurt mit Honig, Grapefruitsaft und natürlich Kaffee. Genug für einen gelungenen Start in den Tag. Jetzt bin ich bereit für große Taten.

Ich mache mich auf den Weg zum vielleicht ältesten Café Athens. Das liegt auf der Rückseite des Athener Zentralmarkts. Auch mit zwei Tagen Thessaloniki in den Beinen ist diese Distanz ganz gut zu überwinden. Der Zentralmarkt, der offiziell Dimotikí Agorá Athinón heißt, umgangssprachlich besser bekannt als Varvakios Agora, liegt zwischen Omonia und dem Stadtteil Monastiraki, also genau auf der Hälfte zwischen zwei Metro-Stationen. Also laufe ich in die laue Spätherbstluft – T-Shirt-Wetter!

Das Kafenion Krinos ist leicht zu finden: man nimmt eine der beiden Straßen an den Flanken des Marktes und folgt ihnen bis zur zweiten, kleinen Querstraße, der Aiolou. In der Mitte der Straße ist unübersehbar der Eingang zum Café, dass hier fast unverändert seit 1923 steht, also seit über 100 Jahren.

Das Interieur spiegelt das alte Athen wieder  Terrazzo-Boden, kleine runde Marmortische und Holzstühle. Alles ist wunderbar authentisch und einfach gehalten. Ein toller Ort für eine Kaffee- und Kuchenpause zwischendurch.

Bekannt ist das Krinos aber für sein Schmalzgebäck in Form von kleinen Krapfen, Doughnuts und Loukoumades.  Dieses fluffig von innen, knusprig von außen frittierte Gebäck wird entweder in Sirup getaucht oder mit Honig, Zimt und Schokoladensauce serviert. Dazu gibt es traditionellen griechischen Kaffee. Es gibt Stimmen, die behaupten es gäbe hier die besten Loukoumades Athens.

Ich habe gerade gefrühstückt, wie ihr wisst, und muss beim Schmalzgebäck daher passen. Aber ein griechischer Kaffee ist natürlich allemal drin. Da ereignet sich eine nette Geschichte. In diesem Kafenion gilt nämlich Selbstbedienung. Als ich an der Reihe war mangelte es der Kasse an Wechselgeld. Es fehlte nicht viel, doch zu viel um es komplett als Trinkgeld zu geben. Trotzdem ließ ich das erstmal auf sich beruhen und suchte mir einen Platz für meinen Kaffee und mich.

Gerade wollte ich den Betrag im Geiste abschreiben, als eine der Verkäuferinnen suchend durch das Café lief – um mir das Wechselgeld zu bringen. Toller Service. Gab extra Trinkgeld. So, nun muss ich aber los. Denn heute geht es noch nach Piräus… Davon demnächst mehr.

Kafenion Krinos, Aiolou 87, Athen, Griechenland; Öffnungszeiten: Montag – Samstag: 07:00 – 17:00 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag: 07:00 – 20:30 Uhr. Quelle: Reisevergnügen.com.

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