Öko-Test: Schadstoffe in Markenkaffee

Kaffee aus dem Supermarktregal in in den meisten Fällen vor allem eines: industriell produzierte Massenware. Doch auch bei den Markenprodukten deutscher Anbieter gibt es teils erhebliche Qualitätsunterschiede. Das Problem mit der Massenproduktion: Kaffeebohnen werden in großen Rösttrommeln bei höchsten Temperaturen manchmal mehr verbrannt, als geröstet. Im Ergebnis führt das zu bitterem Kaffee.

Jetzt hat sich Öko-Test – mal wieder – des Themas angenommen. Und kommt dabei zu zum Teil überraschenden Ergebnissen. 20 gemahlenen Kaffees mit mittlerem Stärkegrad wurden getestet. Eine Erkenntnis aus der Untersuchung: bekannte Marken und ein relativ hoher Preis sind nicht immer Indizien für eine hohe Qualität. Doch von lecker und aromatisch bis verbrannt und bitter findet sich alles den Regalen deutscher Discounter und Supermärkte.

Doch es gab auch Gewinner. Wie „Faires Pfund Bio Kaffee aus Fairem Handel, gemahlen“ von Gepa, der beste Kaffee unter den sechs Bio-Produkten im Test. Unter den konventionellen Röstkaffees überzeugte „Amaroy Extra, Röstkaffee gemahlen“ von Aldi Süd. Geschmacklich und von den Inhaltsstoffen her „gut“ ab und beim Kaffeeanbau und der Transparenz „befriedigend“, so das Urteil von Öko-Test.

So kommen wir zu einem Problem der Kaffeeröstung in kurzer Zeit und bei hohen Temperaturen: es entsteht Acrylamid, das im Verdacht steht krebserregend zu sein. Bei 13 von 20 Produkten stellte Öko-Test hier eine erhöhte Acrylamid-Konzentration fest. Grund zur Sorge besteht wahrscheinlich eher nicht, denn als erhöht galt der Acrylamid-Wert in der Untersuchung bereits, wenn die aktuellen EU-Richtwerte für Acrylamid in Röstkaffee um mehr als die Hälfte ausgeschöpft wurden.

Zu den deshalb beanstandeten Kaffees gehören zum Beispiel „Alnatura Kaffee gemahlen“, „Melitta Auslese klassisch“, „Tchibo – Der Herzhafte“, der Klassiker „Jacobs Krönung“ und „Gut & Günstig Gold aromatisch Röstkaffee“ von Edeka. Der „Eilles Kaffee Gourmet“ fällt sogar durch. Öko-Test entdeckte hier nicht nur Acrylamid in höherer Dosis, auch Anbau und Transparenz fielen hier unangenehm auf.

„Öko-Test“ moniert bei vielen Produkten mangelnde Transparenz in Punkto Transparent bei Anbau und Lieferkette. Für Verbraucherinnen und Verbraucher lassen sich diese ökologischen Aspekte ohnehin schwer nachvollziehen. Dementsprechend negativ wurde es deshalb bewertet, wenn die Hersteller unzureichende Angaben über Sozialstandards und Bezahlung bei den Farmarbeitern machten oder keine überzeugenden Belege für nachhaltigen Anbau vorweisen konnten.

Die Empfehlung von „Öko-Test“ lautet deshalb: „Wer darauf Wert legt, dass weder die Natur im Anbauland über Gebühr geschädigt wird noch die Menschen vor Ort für den Kaffeegenuss ausgebeutet werden, sollte darauf achten, dass sich auf der Kaffeepackung ein Bio-Label und ein Zertifikat für fairen Handel finden, zum Beispiel Fairtrade oder Hand in Hand. Das ist zumindest ein gutes Zeichen für entsprechende Bemühungen.“

Quellen: Focus online, Öko-Test. Bildrechte: Titelbild Image by David Mark from Pixabay, Textbilder Image by moritz320 from Pixabay, Image by Rudolf Langer from Pixabay, Image by Taufik Abdullah from Pixabay.

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