Wie Granma, das offizielle Organ der kommunistischen Partei Kubas, verlautbarte, hat sich die Kaffeeproduktion des Inselstaates erholt. „Als Ergebnis des Entwicklungsprogramms für Kaffee und Kakao in Kuba war 2019 das produktivste Jahr für diese Kulturen in den letzten 12 Jahren“, sagte Elexi Legrá, Direktor für Kaffee, Kakao und Kokos im Landwirtschaftsministerium.

Der erste Kaffee gelangte im Jahr 1748 über die Insel Hispaniola nach Kuba. Schon 1827 existierten rund 2.000 Plantagen. Schnell wurde der Inselstaat zu einem der wichtigsten Kaffeelieferanten weltweit. Selbst den Zucker, bis dahin das wichtigste Exportprodukt, hatten die Bohnen nach kurzer Zeit überholt. Bedingt durch die Revolution sowie wirtschaftliche Sanktionen wurde Kuba jedoch von den südamerikanischen Ländern vom Markt verdrängt. Angebaut wird auf Kuba größtenteils Arabica. Am häufigsten handelt es sich dabei um die Varietäten Villalobos und Isla 6-14.
Bekannt ist kubanischer Kaffee für sein besonders rauchiges Aroma. Außerdem mischen sich Tabaknoten in den Geschmack. Der kubanische Turquino hat die höchste Güteklasse und gilt als Geheimtipp und erinnert geschmacklich an kubanische Zigarren. Die traditionelle Handarbeit garantiert, dass die Bohnen ständig kontrolliert und sorgsam behandelt werden. So wird auf den Einsatz von Düngemitteln vollständig verzichtet.

Drei Viertel des auf Kuba geernteten Kaffees ist für die eigene Bevölkerung bestimmt. Das hochwertigere Viertel ist zur Devisenbeschaffung für den Export bestimmt. Und das, obwohl die heimische Produktion kaum reicht, um die Inlandsnachfrage zu decken. Direktor Legrá teilte mit, dass derzeit etwa 10.000 Tonnen Kaffee produziert werden. Bis 2030 wolle man dies auf ein Volumen von 30.000 Tonnen steigern. So könnte man die heimische Versorgung sicherstellen und hätte noch etwa 8.000 Tonnen für den Export.
Gescheiterte Reformversuche sorgten zuletzt immer öfter für Versorgungsenpässe – nicht nur beim Kaffee! Der Zusammenbruch der UDSSR vor 30 Jahren und zuletzt die Wirtschaftskrise des Partnerlandes Venezuela warfen die kubanische Wirtschaft, die wie der Tourismus dem Militär untersteht, immer wieder zurück. Zu Hochzeiten betrug der Kaffee-Export einmal 20.000 Tonnen, im Jahr 1989/1990 lag die Gesamtproduktion bei nur 210 Tonnen Rohkaffee. Mit einer Steigerung auf 10.000 Tonnen – Ausländische Experten reden von 6.000 Tonnen – wäre ein Stück Normalität erreicht.

Die Anbaufläche war von 170.000 Hektar 1961, zu den Hochzeiten der Produktion, auf 28.000 Hektar im Jahr 2013 gesunken. Derzeit werde unter anderem daran gearbeitet, Kaffee in der Ebene anzubauen. Dazu wolle man in der Umgebung der Städte 1000 Hektar zusätzlich kultivieren. Ob unter diesen Voraussetzungen eine Produktion von 30.000 in nur zehn Jahren realistisch ist, dass wissen nur Gott und natürlich die kommunistische Partei Kubas.
Bildrechte: gmstockstudio/Fotolia.com, Coffeenewstom (3x); Quellen: Gramma – deutsche Onlineausgabe, Kaffeepartner, Crema Magazin, Kaffeezentrale, Bunaa.