Wie auch immer man ihn nennt, im Prinzip ist und bleibt er ein Mocca. Ob türkisch, griechisch, bosnisch, serbisch oder balkanisch, die Zubereitung ist fast identisch und unterscheidet sich nur in Nuancen. Allen gemein ist, dass sie in kleinen Töpfchen über einer Hitzequelle zubereitet werden, dem Ibrik, Briki, Cezve oder džezva. Ob mit oder ohne Zucker, ob zwei oder dreimal aufgekocht, ob mit Gewürzen oder Rosenwasser versetzt, das bleibt dem eigenen Geschmack und oder der nationalen Präferenz überlassen.

Staubfein gemahlen muss er sein, der Kaffee. Dabei ist es ihm relativ egal woher er kommt. Traditionell kommt der Mocca oder Mokka aus der Region seiner Erfinder: aus Äthiopien oder dem Jemen. Vor allem auf dem Balkan setzten sich aber im Laufe der Zeit Arabica-Bohnen aus der brasilianischen Region Minas Gerais durch. Und da wurde in der Vergangenheit oft auf Masse statt auf Klasse gesetzt, was dem „Minas kava“ auch den Ruf der Beliebigkeit einbrachte.

Inzwischen setzt man, in Brasilien, wie auf dem Balkan, vermehrt auf Qualitätskaffee. In Brasilien waren die Überlegungen dazu ganz pragmatisch. Der auf Masse produzierte Kaffee erzielte auf dem gesättigten Weltmarkt immer schlechtere Preise. Zum Teil lagen die Erlöse schon unter den Produktionskosten. Inzwischen haben viele Kaffeebauern begriffen, dass höhere Qualität selbst bei kleineren Erntemengen den Gewinn wieder nach oben korrigieren kann.

In Bosnien, wie in den anderen Ländern des Balkan, bekommt man Kaffee im Verhältnis recht günstig in Supermärkten und Lebensmittelgeschäften. Aber auch dort entwickelt sich ein Markt mit kleineren Röstereien, die auf Qualität setzen, beim Ankauf der Rohware, wie bei der Weiterverarbeitung. Zu dieser Gattung gehört unter anderem die Rösterei Šehar in Sarajevo. Zwar auch ein Produkt aus dem Supermarkt, aber eines in feiner Qualität. Dazu gehört natürlich unbedingt ein Lokum!

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