Der deutsche Kaffeemarkt ist stabil. So erhöhte sich 2017 die verbrauchte Kaffeemenge auch nur um 0,2 % gegenüber dem Vorjahr. So blieb der Durchschnittsverbrauch auch bei 162 Litern im Jahr. Was sich allerdings verändert hat sind die verschiedenen Arten, in den Röstkaffee gekauft wird. Die Verschiebungen innerhalb des Marktes lassen Rückschlüsse auf veränderte Zubereitungsmethoden zu.
Zwar wird der überwiegende Anteil am Röstkaffee bereits fertig gemahlen gekauft, doch interessieren sich die Kunden immer mehr für ganze Bohnen, die erst kurz vor der Zubereitung gemahlen werden. So stieg der Anteil des als ganze Bohnen verkauften Kaffees auf knapp 27 %. Trotzdem greifen immer noch sechs von zehn Kunden lieber zum bereits fertig gemahlenen Kaffeepulver.

Dabei geht es vielen Kunden, wie der Deutsche Kaffeeverband ermittelte, um eine möglichst einfache Form der Zubereitung. So erklärt sich auch der ungebremste Anstieg bei Kapselkaffee auf fast 6 %, während die Nachfrage bei Kaffeepads leicht zurückging. Wer bisher vermutete, der Zuwachs beim Kapselkaffee ginge zu Lasten von Instant-Produkten, der wird eines besseren belehrt. Instantkaffee wird unverändert nachgefragt und konnte bei Einzelportionen, die bereits fertig mit Milch und/oder Zucker gemixt sind – in der Fachsprache „X in 1“ bezeichnet – sogar noch zulegen.
Zusammenfassend lassen sich zwei Trends erkennen. Zum einen die gestiegene Bedeutung von Kaffeebohnen, die der Abnehmer selber mahlen möchte. Das ermöglicht eine individuellere Zubereitung des Kaffees. Zum anderen setzen Kaffeekapseln, die nicht nur teuer, sondern auch nicht gerade gut für die Umwelt sind, ihren Siegeszug fort. Für Gelegenheitsnutzer mag diese Form der Zubereitung ja vorteilhaft sein – man hat immer frischen Kaffee, der nicht so schnell an Aroma verliert – für Vieltrinker ist das aber aufgrund der schlechten Umweltbilanz eher nichts.

Bildrechte, Grafik und Quelle: Deutscher Kaffeeverband, Titelbild: Bente Stachowske.