Heute ist Coffee Fairday, der Tag des fairen Kaffees. Die Gelegenheit sich einmal über seine eigene Öko-Bilanz in Punkto Kaffeekonsum Gedanken zu machen. Denn wer bei der Auswahl seines Kaffees auf nachhaltigen Anbau und fairen Handel achtet, der kann Tasse für Tasse etwas für eine sozial gerechtere Welt tun.
Fairtrade, das Siegel des gemeinnützigen Vereins TransFair, ruft deshalb heute zum Coffee Fairday auf. Die Idee: würde die Kaffeesteuer auf ökologisch angebauten und fair gehandelten Kaffee entfallen, dann würde das genau diesen Bereich fördern – und damit auch soziale Gerechtigkeit in den Anbaugebieten.
Kaffee ist das wohl bekannteste Fairtrade-Produkt. Der meiste Kaffee wird weltweit von Kleinbauern angebaut, die globalem Preisdruck und Machtkonzentration wenig entgegen setzen können. Der Faire Handel bietet ihnen durch stabile Mindestpreise und eine zusätzliche Prämie ein Sicherheitsnetz, wenn die Weltmarktpreise wie zurzeit im Keller sind. Der Coffee Fairday macht deutlich: Wer fair gehandelten Kaffee kauft, trägt dazu bei, dass Bauern in eine nachhaltige Zukunft investieren zu können.

Für sozial gerechten Handel sprechen also drei Hauptargumente: Fairtrade unterstützt Kleinbauernfamilien durch stabile Mindestpreise und Prämien. Der von Fairtrade gezahlte Mindestpreis dient als Sicherheitsnetz, falls der Börsenpreis die Produktionskosten nicht deckt. Fairtrade-Kooperativen sind demokratisch organisiert. Gemeinsam entscheiden sie über die Verwendung der Prämie.
TransFair macht am Coffee Fairday bundesweit darauf aufmerksam, dass die Wahl der Verbraucher beim Einkauf einen unmittelbaren Einfluss auf über 700.000 Fairtrade-Kaffeebäuerinnen und -bauern hat. Für sie haben die kleinen Bohnen eine große Wirkung. „Gerade in Zeiten niedriger Weltmarktpreise brauchen die Kaffeebauern die Solidarität der Verbraucher, die nicht nur auf den günstigsten Preis achten. Für die Kleinbauern zählt jede Bohne“, sagte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair im Rahmen des Coffee Fairdays 2015. „Kleinbauern sind ein wesentlicher Baustein, wenn die Entwicklungsziele erreicht werden sollen. Sie brauchen die Wertschätzung und Wahrnehmung durch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.“

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Auch 2017 hat es der Verbraucher in der Hand durch bewussten Einkauf nachhaltige und faire Produkte zu fördern. Eine fiskalische Begünstigung könnte den Verkauf dieser Produkte steigern, da die höheren Kosten durch höhere Löhne mittels der weggefallen Kaffeesteuer ausgeglichen werden können.
Für welchen Kaffee sich der Verbraucher entscheidet ist und bleibt Geschmackssache. Darüber hinaus sollten gerechte Bezahlung und ökologisch verantwortlicher Anbau bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielen. Siegel, wie das von TransFair, garantieren die Einhaltung von ökologischen und sozialen Mindeststandards. So kann aus dem Kaffeekauf ein Beitrag zur Entwicklungshilfe werden, der da ankommt, wo er hingehört. Der Anteil fairen Kaffees in Deutschland beträgt derzeit nur 10 %. Der sollte sich bis zum nächsten Coffee Fairday steigern lassen.
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