Espresso-Woche: wie alles begann (Reblog)

Espresso ist kompliziert. Und teuer in der Anschaffung. Denn ohne Espressomaschine geht gar nichts. Weder Kapselautomaten, noch Mehrzweckgeräte, ja nicht einmal die sogenannten Espresso-Kocher machen Espresso. Bestenfalls Kaffee oder – im Fall der Caffettiera oder Herdkanne – einen Mokka. Nein, für eine Espresso braucht es eine Espressomaschine.

Die gibt es schon seit 1955. Der Ingenieur Luigi Bezzera präsentierte sie bereits auf der Pariser Weltausstellung. Trotzdem sollte es noch 46 Jahre dauern, bis ihm die Serienproduktion und damit der Durchbruch gelang. Wichtig ist der Druck von etwa 9 bar, mit dem das etwa 88°C bis 94°C heiße Wasser durch das Kaffeepulver gedrückt wird.

Der Italiener Luigi Bezzera war 1901 der erste Espresso Maschinen Hersteller, der sie auch industriell fertigen und patentieren ließ. Während die Maschinen von Bezzera noch aus einen Boiler und vier Brühgruppen bestanden und der Druck durch verschiedene Ventile dosiert werden musste, konstruierte Francesco Illy 1935 das Modell „Illetta“ mit automatischer Wasserdosierung, mit dem die Bedienung etwas vereinfacht wurde. Die Illetta war die erste Espressomaschine, die mit Druck arbeitete, statt mit Dampf. 1938 erfand der Techniker Cremonesi eine Variante, bei der eine Feder mit Hilfe eines Hebels zusammengedrückt wird und so einen Kolben bewegt, der wiederum den nötigen Druck erzeugt. Die „Crema“ entstand.

Doch die Herstellung dauerte mit einer Minute für zwei Tassen Espresso noch recht lange. 1955 entwarf Gianpetro Saccani ein Zirkulationssystem für das heiße Wasser, wie es heute noch Verwendung findet. Doch erst 1961 entwickelte Ernesto Valente für die Firma Faema eine Espressomaschine nach heutigem Standard. Die Feder von Cremonesi ersetze er durch eine elektronische Rotationspumpe. Das Wasser wurde nun erst im Wärmetauscher der Kessels erhitzt. Die “E61″, die erste Zweikreismaschine, schaffte nun zwei Tassen Espresso in 20 Sekunden und gilt als Prototyp aller modernen Espresso-Maschinen.

Auch heute noch ist die Espressomaschine das Herzstück einer Café-Bar. Kein Vollautomat könnte sie ersetzen, auch wenn die Hersteller dies gerne behaupten. Der Grund: die darin meist verwendeten Plastik-Komponenten könnten dem nötigen Druck nicht standhalten. Und den Druck braucht es eben um einen richtigen Espresso zu machen.

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Bildrechte: Tchibo

6 Gedanken zu “Espresso-Woche: wie alles begann (Reblog)

  1. Danke. Sehr spannend. Wieder was gelernt.

    Bestätigt mich in meiner Ansicht: Um Kaffee zu bekommen, der qualitativ den aus der Mokka übertrifft, braucht man eine sündteure, echte, Espressomaschine.

    Die Vollautomaten können das einfach nicht.

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    1. Es ist eine Frage des Drucks. Es gibt von Dellonghi oder von Tchibo zum Beispiel nette kleine Espressomaschinen, die den für einen guten Espresso notwendigen Druck aufbauen für unter 200€. Es muss – für den Hausgebrauch – nicht immer das mehrgruppige Flaggschiff sein.

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