Bücherschrank-Exemplar

Sie haben sich in den letzten Jahren in der ganzen Stadt verbreitet: öffentliche Bücherschränke. Das Prinzip: Leute, die Bücher übrig haben, stellen sie hier ein und andere können sie sich einfach nehmen. Man kann tauschen, seine Bücher einstellen oder sich neuen Lesestoff aussuchen – alles solidarisch und auf Gegenseitigkeit.

Leider missverstehen einige Zeitgenossen dieses Angebot. So habe ich schon des Öfteren Leute dabei beobachtet, wie sie öffentliche Bücherschränke plündern, sich mehrere Beutel mit Büchern vollstopfen, vermutlich um sie daraufhin im Internet zu verhökern. Ich gebe zu, dass ich mich über ein solches Verhalten ärgere, dann dafür ist diese Einrichtung nicht gedacht. Doch es gibt ein Gegenmittel!

Eine Empfehlung aus dem Internet war, ISBN-Nummern unkenntlich zu machen, denn das erschwert zumindest das Einstellen auf die gängigen Verkaufs-Plattformen. Ich gehe da noch einen Schritt weiter: ich versehe die Bücher, die ich selbst dort deponiere um sie der Gesellschaft zugänglich zu machen, mit diesem Stempel, den ich mir habe anfertigen lassen. So wünsche ich mir, dass viele Freude an den Büchern haben – bis auf die, die dieses System ausnützen wollen. Was meint Ihr?

22 Gedanken zu “Bücherschrank-Exemplar

  1. Nachvollziehbare und praktikable Idee, der Stempel. Daran, dass man grössere Mengen Bücher auf Online-Plattformen so einfach verkaufen kann, wie jetzt, hat beim Aufkommen der öffentlichen Bücherschränke keiner gedacht, wo doch vor einigen Jahren noch ältere Bücher auf Flohmärkten für höchstens 1 Euro zu haben waren und weil sie keiner wollte, ab mittags verschenkt wurden, damit sie nicht kistenweise bei Verkaufsende der Verantaltung in den Altpapier-Container gekippt werden mussten.
    Dass dein Stempel auch noch personalisiert ist, finde ich eine witzige Nebensache.

    Gefällt 2 Personen

  2. Seitdem man Bücher auf elektronischen Endgeräten lesen kann, ist das gebrauchte Buch aus Papier nichts mehr wert. Die Arbeit, die Bücher zu entwenden und einzeln ins Internet zu stellen, um sie dann für ein paar Pfennig zu verpacken, zu frankieren und zur Post zu bringen, lohnt sich nicht. Aber es gibt halt immer Leute, die sich auf jede Art persönlich bereichern wollen und die Beute erstmal unüberlegt sichern, bevor sie überhaupt wissen, was sie damit tun. Ein Kumpel von mir hat einen Steinlöwen von der Mauerbrüstung einer Villa geklaut, der jetzt in seinem Bad neben der Toilette steht und nichts als Platz wegnimmt. Der Kumpel ist nicht mehr mein Kumpel, weil ich solche Leute aus tiefstem Herzen verachte. Da legst du etwas an, das Freude bereiten soll und dann kommt so ein narzisstischer Kulturbaunause und macht es kaputt.

    Die Idee hat also immer noch ihre volle Berechtigung und gefällt mir sehr gut. Chapeau!

    Gefällt 1 Person

  3. Von uns landen auch immer wieder Bücher (und wo man darf auch DVDs und CDs) im Bücherschrank. Was weg ist, das ist weg und nicht mehr meine Sache, was daraus wird. Falls wer meint, sich damit ein paar Cent verdienen zu können, bitte. Soll er.
    Es geht mich nichts mehr an.

    Like

  4. Wenn in einem Bücherschrank 5 Bücher stehen, die mir gefallen, dann nehme ich diese 5 Bücher mit – nicht mit der Absicht sie zu verkaufen, sondern zu Zuhause ins Regal zu stellen, bis ich Zeit dazu habe, sie zu lesen. Wenn ich selbst Bücher in den Bücherschrank stelle, dann ist es mir egal, was mein Nachfolger mit diesen Büchern macht – ich habe jedes Recht daran abgetreten.

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu puzzleblume Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..