Die schönsten Kaffeehäuser der Welt: das Gresham Palace in Budapest

Wenn das New York kávéház der Treffpunkt der Literaten der ungarischen Hauptstadt war und das Café Gerbeaud der des Bürgertums, dann war das Gresham-Kaffeehaus das Wohnzimmer der Avantgarde. Der ursprünglich neoklassizistische Bau wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen Prunkbau im Jugendstil ersetzt und zum Budapester Sitz der Londoner Versicherungsgesellschaft The Gresham. Die suchte sich für ihren Prestige-Bau einen Platz am Pester Brückenkopf der Kettenbrücke und unweit des Parlamentes. Die beiden ungarischen Architekten Zsigmond Quittner und Jozsef Vago setzten dieses Vorhaben um und schufen ein beeindruckendes Gebäude, das heute das Luxushotel Four Seasons Gresham Palace Hotel beherbergt und im Erdgeschoss links vom Empfang das Gresham-Kaffeehaus.

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Sehenswert ist schon das Gebäude selbst, zum Beispiel die detailreiche Außenfassade mit zahlreichen Dekorationen. An der Spitze der Fassade befindet sich eine Steinskulptur von Sir Thomas Gresham, dem Gründer der Londoner Börse und Gründer der nach ihm benannten Versicherungsgesellschaft. Auch die zahlreichen schmiedeeisernen Pfauen-Tore, Feine Wandkacheln und Bodenfliesen, die zu Ornamenten arrangiert wurden, aufwendige Bleiverglasungen und Glasmosaike und das aufwendige Interieur, wie die prunkvollen Treppenaufgänge oder die lichtdurchflutete Eingangshalle.

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Nach der aufwendigen Renovierung präsentiert sich das Gresham-Kaffeehaus und die daran angeschlossene Hotelbar – die Bar & Brasserie Kollázs – im Stil der 20er Jahre. Trotzdem erlaubt der Blick aus großen Fenstern die Aussicht auf das Treiben auf der Donau-Promenade. Ursprünglich mit dem Namen Gresham Venezia bedacht gab es hier ein typisches Kaffeehaus, in dem sich alsbald eine Gruppe intellektueller Künstler einfand, der sogenannte Gresham-Kreis. In dieser Tradition wurde das Gresham Kávéház 2004 wieder eröffnet und bietet, neben einem kurzen Blick in die prunkvolle Lobby des Hotels, einen ruhigen Rastplatz für müde gelaufene Touristen – für eine Tasse Kaffee zum Beispiel.

Gresham-Kaffeehaus im Four Seasons Gresham Palace Hotel, Széchenyi István tér 5, Budapest, Ungarn, Öffnungszeiten: täglich 6:30 – 22:30.

Quellen: Wikipedia, ADAC-Reiseführer Budapest, Marco Polo, Unternehmensseite, Budapest.com, Budapest-service.de.

14 Gedanken zu “Die schönsten Kaffeehäuser der Welt: das Gresham Palace in Budapest

  1. Ach, das erinnert so an das alte Cafe im Hotel Moskva in Belgrad. Das war, bevor sie das Hotel umgebaut haben. Leider haben Hotel und Cafe durch den Umbau viel von ihrem Jugendstil-Charme verloren. (Die Fassade des Gebäudes blieb glücklicherweise erhalten.)

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    1. Ja, ich kenne das Hotel Moskva im früheren Rosija Palast in Belgrad. Und auch an die schönen Kacheln an der Fassade. Eigentlich wollte ich vor Jahren dort übernachten, bekam aber trotz Reservierung kein Zimmer. Dann wurde mir ein dunkles und muffiges Zimmer zum dreifachen Preis angeboten und nicht zu Straße, wie gebucht, sondern zu einem Schacht. Ich habe dann davon Abstand genommen, nichts zuletzt deshalb, weil ich noch nie so schlecht behandelt worden bin, wie von diesem korrupten Hotelmitarbeitern. Bin dann über die Straße ins nächste Hotel und erzähle dort, was mir passiert war. Ich bekam ein schönes, modernes Zimmer, dass ich mir leisten konnte.

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      1. Die ersten Male hab ich dort positive Erfahrungen gemacht. Vor der Privatisierung vor ca. 15 Jahren waren die Zimmer leistbar, das Mobiliar authentisch Jugendstil, das Personal kompetent mit sozialistischem Charme, sozusagen. Die Zimmer mit Schachtblick kosteten damals ca. 40 Euro/Nacht.

        Seit der Renovierung und Privatisierung sind sie vorwiegend teuer. Das gleiche Zimmer kostete vor zehn Jahren dann schon knapp 100 Euro. Die Möbel sind neu, passen nicht zur Fassade etc. etc.

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        1. An die etwa 40 Euro erinnere ich mich noch. Zu dem Preis habe ich gebucht. Nur habe ich das Zimmer nicht bekommen. Im Nachhinein denke ich, ich hätte wohl besser den Concierge bestochen. Zumindest habe ich den Eindruck, dass das erwartet wurde. Das angebotene Zimmer sollte dann deutlich über 100 Euro kosten. An den genauen Preis kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber daran, dass das hübsche moderne Zimmer im Hotel gegenüber mit 100 Euro glatt vergleichsweise günstig war.

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          1. Ich errinnere nur noch sehr heiße Tage im Juli, lange Meetngs und Verhandlungen und die abendliche Dampferfahrt mit Dinner auf der Donau.

            New York war ich noch nicht, kann aber noch kommen.

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