Kaum einer von uns dürfte während seiner Schulzeit an ihr vorbeigekommen zu sein: Annette von Droste-Hülshoff. Anna Elisabeth Franzisca Adolphina Wilhelmina Ludovica Freiin von Droste zu Hülshoff, wie es korrekt heißt, wurde 1797 auf Burg Hülshoff bei Münster geboren. Unter den deutschsprachigen Dichterinnen und Dichtern des 19. Jahrhunderts ist sie eine der bedeutendsten.

Annette selbst hatte, wie sich aus dem Tagebuch ihrer Schwester Jenny ergibt, eine glückliche Kindheit. Sie wurde – zusammen mit ihren Geschwistern – zunächst von ihren gebildeten Eltern, dann von einem Hauskaplan, der später Professor am Gymnasium Paulinum in Münster wurde, und von einer französischen Kinderfrau unterrichtet. Auf diese Weise erwarb das sehr wissbegierige Kind eine Bildung, die für die damalige Mädchenerziehung außergewöhnlich war und zum Beispiel Literatur in lateinischer, griechischer, französischer und englischer Sprache sowie geschichtliche, geografische und naturkundliche Kenntnisse umfasste.

Trotz ihres schon bedeutenden Werkes konnte Annette v. Droste-Hülshoff erst im Alter von 41 Jahren 1838 ihren ersten Gedichtband in Münster herausbringen. Er erschien – aus Rücksicht auf Bedenken ihrer Familie gegenüber der damals allgemein in geringem Ansehen stehenden „Weiberschriftstellerei“ – mit Unterstützung ihrer Freunde Christoph Bernhard Schlüter und Wilhelm Junkmann halb anonym und hatte, trotz einiger positiver Rezensionen, nur geringen Erfolg. Außer bei ihrer Mutter und ihrer Schwester stieß er in der Verwandtschaft der Dichterin auf Kritik.

Ab 1841 wohnte die Dichterin vorwiegend bei ihrer Schwester und ihrem Schwager auf Schloss Meersburg am Bodensee. Im Winter 1841/42 wurde durch ihre Vermittlung ihr literarischer „Ziehsohn“ Levin Schücking dort Bibliothekar. Die sog. „Dichterwette“ mit ihm inspirierte sie zu einer großen Fülle lyrischer Gedichte. Auf Schloss Meersburg hatte die Dichterin eine abgetrennte Wohnung, zu der auch ein Turm gehörte, von dem aus sie einen weiten Blick über den Bodensee genoss. Dort hielt ihr ihre Schwester den Rücken frei von gesellschaftlichen Verpflichtungen, andererseits war sie in deren Familie geborgen, zu der auch zwei Zwillingskinder gehörten. Hier lebte sie bis zu ihrem Lebensende im Jahr 1848.

Exemplarisch für ihr dichterisches Schaffen hier ihr Gedicht „Das alte Schloss“, dass auf der Meersburg entstand und ihr gewidmet ist.
| Das alte Schloß Auf der Burg haus‘ ich am Berge, Unter mir der blaue See, Höre nächtlich Koboldzwerge, Täglich Adler aus der Höh‘, Und die grauen Ahnenbilder Sind mir Stubenkameraden, Wappentruh‘ und Eisenschilder Sofa mir und Kleiderladen. Schreit‘ ich über die Terrasse Wie ein Geist am Runenstein, Sehe unter mir die blasse Alte Stadt im Mondenschein, Und am Walle pfeift es weidlich, – Sind es Käuze oder Knaben? – Ist mir selber oft nicht deutlich, Ob ich lebend, ob begraben! Mir genüber gähnt die Halle, Grauen Tores, hohl und lang, Drin mit wunderlichem Schalle O Langsam dröhnt ein schwerer Gang; Mir zur Seite Riegelzüge, Ha, ich öffne, laß die Lampe Scheinen auf der Wendelstiege Lose modergrüne Rampe, Die mich lockt wie ein Verhängnis, Zu dem unbekannten Grund; Ob ein Brunnen? ob Gefängnis? Keinem Lebenden ist’s kund; Denn zerfallen sind die Stufen, Und der Steinwurf hat nicht Bahn, Doch als ich hinab gerufen, Donnert’s fort wie ein Orkan. Ja, wird mir nicht baldigst fade Dieses Schlosses Romantik, In den Trümmern, ohne Gnade, Brech‘ ich Glieder und Genick; Denn, wie trotzig sich die Düne Mag am flachen Strande heben, Fühl‘ ich stark mich wie ein Hüne, Von Zerfallendem umgeben. |
Quellen: Wikipedia, wortblume.de.
Das Gedicht gibt gut wieder, wie sich die Künstlerin in dem Gemäuer fühlte. Auch ‚Der Knabe im Moor‘ gibt eine innere Verfassung wieder und zeigt auf, wie die Last von einem fällt, wenn man die Gefahr bzw. den Horror überwunden hat. Es gibt bessere Gedichte, aber man sollte die literarischen Werke nicht gegeneinander ausspielen, weil jeder Dichter seine eigenen Stärken hat. Einfach lesen und sich hingebend nachfühlen. Dafür hat die Droste geschrieben. Ihr ging Dauerhaftigkeit über den Tageserfolg. Schade, dass dichtende Frauen damals verdächtig beäugt wurden, denn die unterdrückten Schriftstellerin hatten eine Menge zu sagen und es wird Zeit, dass ihre Werke endlich gewürdigt werden. Da liegt viel verdrängte Melancholie und Sehnsucht in der Luft .. Ich liebe schreibende Frauen. Alle? Ja, alle!
Very great thanks to the Blogbetreiber Major Tom .. 🤩
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Danke Dir!
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Niemand kam an ihr vorbei – völlig richtig und zu Recht. Dass die Dame so lange am Bodensee lebte, wußte ich wieder mal nicht. Danke für die Aufklärung.
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Gerne.
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Also mit einem Hauptschulabschluss ist man daran definitiv vorbei gekommen.😉
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Bei uns stand die „Judenbuche“ auf dem Lehrplan.
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Aber sicher nicht mit nem lapidaren Hauptschulabschluss da war bei uns nix mit Bücher lesen drin.
Die einzige in meiner Klasse die las war vermutlich ich.
Die Anderen stotterten in der 9 Klasse vor dich hin,
wenn es ums lesen ging.
Ich wurde aber auch ausgelacht wrgen meiner Bücher.
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Ich persönlich halte nichts anrüchig an einem Hauptschulabschluss. Immerhin sieht man bei Dir wozu das Lesen von Büchern führen kann, zum Beispiel zu so interessanten Blogs, wie Deiner.
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Daaaaanke…ich hab aber auch einen Real auf der Abendschule gemacht.
Mein Hauptschulabschluss war mit Durchschnitt 3,4 nicht sehr gut und Ausbildungsplatz konnte ich mit 15 völlig knicken.
Für meinen Abendrealschulabschluss brauchte ich auch 2 Anläufe. Mit 23 hatte ich den dann endlich in der Tasche.
Aber weiter hat der mich im Nachhinein auch nicht gebracht.
😉
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Danke für das Kompliment und lesen bei Mir.☕
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Der war gut .. 😂
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Habe ich was verpasst?
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Ich meinte, das ist gut, dass du Menschen bestärkst .. Das war mir ne Freudenträne wert ..
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Sehr gut.
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Wir sind doch beide Humanisten. Ich kanns nur besser verstecken 🫢
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