Die schönsten Kaffeehäuser der Welt: das Odeon in Zürich

Das Odeon am Züricher Limmatquai mit Blick auf den See war und ist eine der ersten Adresse für einheimische Größen, wie Emigranten. Schon Lenin verbrachte hier vor der Revolution, die sich gerade zum 100. Mal jährt, seine Zeit. Auch Benito Mussolini trank hier ebenso seinen Kaffee wie Albert Einstein. Während des Dritten Reiches gaben sich hier die die Klinke in die Hand, die mit Nazideutschland nichts zu tun haben wollten: Klaus Mann, Rolf Liebermann und Alfred Kerr finden sich ebenso in der prominenten Gästeliste, wie die Schweizer Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch, sowie James Joyce. 

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Eröffnet wurde das Café im Jugendstil bereits 1911, mit eigener Konditorei und Billardsalon. Im ersten Stock, ein wahres Grand Café. Schon früh stellte man das Odeon unter Denkmalschutz. Trotzdem musste es während der Zürich er Krawalle 1972 schließen. Zur Wiedereröffnung wurde das Café auf ein Drittel verkleinert. Der weitaus größere Teil ist heute eine Apotheke. Trotzdem darf man froh sein, dass zumindest ein Teil der Räume, in denen über 100 Jahre lang Geschichte geschrieben wurde, erhalten geblieben ist. 

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Es sind hauptsächlich Züricher, die das Grand Café Odeon heute besuchen. Und natürlich die modernen Emigranten auf Zeit, also Touristen wie ich. Obwohl verkleinert lässt es noch den Glanz der früheren Jahre erahnen. Roter Marmor als Boden, Marmor an Wänden und als Tischplatten. Dazu Kaffeehausmobiliar, eine klassische Bar und viele Jugendstilelemente. Das gesamte Ensemble lädt zu einer Zeitreise ein. Und wenn man sich mal denkt, ich saß vielleicht da, wo früher Einstein… also ein Bisschen was färbt hoffentlich ab. 

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Grand Café Odeon, Limmatquai 2, Zürich, Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 7:00 – 00:00 Uhr, Freitag 7:00 : 2:00 Uhr, Samstag 9:00 – 2:00 Uhr, Sonntag 9:00 – 0:00 Uhr.  

2 Gedanken zu “Die schönsten Kaffeehäuser der Welt: das Odeon in Zürich

  1. Ein bißchen Furcht, besseres Wort wäre Respekt, flößen einem diese Namenslisten ja schon ein. Gut, da waren welche dabei, denen man gar nicht begegnen möchte (und die, leider, untot zu sein scheinen). Ich wüßte auch nicht recht, über was ich mit Herrn Einstein sprechen könnte. Über seine Beziehung zu Marilyn? Oder den Frauen im Allgemeinen? Käme er mir da mit dem ollen Relativsatz…
    (Ach ja, ich hoffe nicht, dass es da ist, was abfärbt). Und da könnten wir gleich mit Frisch weitermachen und der Art, wie er mit der (sicher im Umgang nicht ganz einfachen) Bachmann umgegangen ist. Oh je, ich bin auf einem ganz falschen Gleis…
    Aber das war vermutlich Absicht. Denn wenn mich die Herren Kaffeehausgänger mit ihren Erfolgen zutexten und ihren Texten erreichen wollten denke ich lieber schnell an so was. Alles, auch die Guten, waren nur Menschen. Na ja, wie schon geschrieben, die richtig üblen Gesellen könnten auch Untote gewesen sein.

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