In Samos angekommen geht es mit dem Mietwagen gleich wieder zurück nach Ireon und zu unserem Hotel. Es gab wieder viel zu erleben heute, weshalb wir glücklich darüber waren zum Abendessen nur über die Straße gehen zu müssen. F.’s Wahl fiel wieder auf etwas aus dem Meer, nämlich Kalamari.

Mich selbst zog es eher zu einer griechischen Spezialität hin, am heutigen Abend Stamna, einen Rindfleisch- und Gemüseauflauf „im Pott“, also im Tontopf. Ein saftiges und leckeres Gericht. Wir stellten unserem Wirt natürlich die Frage, wann und wo man am besten dem Ostergottesdienst folgen kann. Von einer Fahrt in ein anderes Dorf – wo es das größte Feuerwerk der Insel geben soll – riet er uns ab. Wir könnten ja in die Kirche hier im Dorf besuchen und ein Feuerwerk gäbe es hier auch.

Also machten wir uns auf den Weg zum Gottesdienst in der Osternacht. Wieder folgten wir der Liturgie, die aus einer vergangenen Epoche zu stammen scheint, aber heute noch Jahr für Jahr mit Leben erfüllt wird. Ganz Ireon war auf den Beinen und es war ein ununterbrochenes Kommen und Gehen in der völlig überfüllten Kirche. Wir wurden zwar beäugt und mit Sicherheit als Fremde erkannt, aber geduldet.

Schlag Mitternacht wurde die Kirche verdunkelt. Mit den Worten „Christos Anesti“ – Christus ist auferstanden – wird das Licht von Kerze zu Kerze weitergegeben. Empfängt man das Licht von seinem Sitznachbarn antwortet man mit „Alithos Anesti“ – er ist wahrlich auferstanden – das hatten wir vorsichtshalber auswendig gelernt.

Dann strömte die Gemeinde auch schon hinaus auf den Platz vor der Kirche. Hier gab es ein Feuerwerk und es wurde, vor allem von der Dorfjugend, geknallt was das Zeug hält. Nix mit stiller Feiertag und so. Dann brachte jeder das Licht der Auferstehung ins eigene Heim und wir gingen zurück ins Hotel.

Mit unserem Besuch des Gottesdienstes hatten wir so etwas wie eine Eintrittskarte in die Gemeinde und damit auch in die Familie unseres Wirts erworben. So wurden wir eingeladen zum gemeinsamen Nachtessen im Kreis der Familie und guter Freunde. Natürlich gab es auch wieder die rotgefärbten Ostereier und die damit ausgefochtenen Zweikämpfe – von dieser Tradition hatte ich Euch schon erzählt.

Das Highlight aber war die Magiritsa, die „Es-ist-besser-Du-weißt-nicht-was-drin-ist-Suppe“, mit der traditionell das Fasten beendet wird. Sie besteht größtenteils aus den Innereien des Tieres, dass am nächsten Mittag gegrillt wird, also Leber, Nieren, Pansen und Kutteln. Dazu kommen Reis, Frühlingszwiebeln und Dill. Gewürzt wird meist nur mit Lorbeerblättern, Salz und Pfeffer. Die säuerliche Geschmacksnote entsteht durch das Hinzufügen einer Zitronensoße. Da ordentlich Pfeffer drin war konnte ich das ganz gut essen. Zumal wir mit der Suppe auch eine Einladung zum Ziegengrillen für morgen Nachmittag bekommen haben. Das war es auch höchste Zeit um ins Bett zu gehen. Eine denkwürdige Osternacht ging zu Ende – und wir gehörten ab jetzt zur Familie.
Obwohl gerade erst Frühstückszeit ist – deine Bilder und Beschreibungen lassen mich das vergessen. 😋
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Also, lecker ist das Essen dort auf jeden Fall!
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Es scheint bei den Griechen schnell zu gehen.
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Die freundlichsten Menschen, die ich kenne!
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Endlich wieder mal panierte Auspuffgummis 😄😄
Nein, die sehen lecker aus und in Griechenland erwartet man auch nicht TK Ware.
Schöne Bilder!
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Das war auch kein TK und somit frisch! Und lecker.
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So musst das sein !
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Una bellissima esperienza, grazie per averla condivisa. Abbracci dall’Italia.
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Gracie!
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Nice view pic
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Thanks!
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