Was wäre eine Altstadt ohne ein schönes Café? Genau! Auch in Burghausen scheint man sich an diese Tradition zu halten. Vom Stadtplatz geht es durch eine dunkle Gasse und Passage Richtung Fluss. Die Bausubstanz ist alt, zum Teil wohl schon aus Mittelalter und Gotik. Um so überraschender ist es, wenn sich plötzlich der Blick wieder weitet: hier öffnet sich unter Kastanien eine Terrasse direkt an der Salzach – im Sommer bestimmt der „Place to be“.

Ich begnüge mich mit einem Platz am Fenster mit Blick auf den Fluss und nach Österreich hinüber. Und im Warmen! Die sicherlich alten Räumlichkeiten sind im frischen Weiß gestrichen. Das gibt dem Café etwas lichtes und helles. Grobe Holztische, dazu moderne Stühle in Schwarz, alles haargenau so, wie man sich ein Altstadtcafé vorstellt.

Ich bestelle mir einen Milchkaffee um die durchgefrorenen Glieder wieder zu beleben. Der kommt auch schnell, schmeckt kräftig und behagt. Nur mit dem Kuchen halte ich mich zurück. Um 15:00 Uhr ist das Angebot auch deutlich geschmolzen und kann mich nicht überzeugen. Ich unterstelle zur Saison eine üppigere Auswahl!

Das mit dem fehlenden Kuchen reut mich ein wenig. Doch war mir nicht auf meinem Spaziergang auf der österreichischen Seite ein Firmenschild mit der Aufschrift „Kaffeehaus“ aufgefallen? Vielleicht sollte ich doch noch einen Abstecher ins Nachbarland unternehmen. Trotzdem war mein Besuch im Altstadtcafé erfolgreich. Mir ist wieder warm und einen leckeren Kaffee gab es auch.
Altstadtcafé, Stadtplatz 95, Burghausen, Bayern, Deutschland; Öffnungszeiten: täglich außer Mittwoch 09:00 – 17:00 Uhr.
Wenn ich mir das Interieur des Cafés so ansehe, kommt mir der Gedanke, dass die alten Ritter sich damals ein Café in der Zukunft genau so vergestellt hätten. Das kommt wohl davon, dass das Mittelalter ungefähr 1000 Jahre lang dauerte und so tragen wir diese Prägung noch in uns, will sagen, der Ritter in uns lebt .. Für so einen Holztisch lass ich jeden modernen Plastik-Schnickschnack stehen ..
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Hat halt etwas gemütliches.
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Jepp 🙂
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Das fällt mir auch oft auf in Bayerischen Bäckereien und Cafés. Relativ früh gibt es keine gute Kuchenauswahl mehr. Wahrscheinlich haben die Bäcker Angst, dass etwas übrig bleibt. Vielleicht hätte es im Kuchenwunderland Österreich mehr gegeben …
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Auflösung dieser existenziellen Frage kommt morgen…
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Bin gespannt!
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Tische, Esstische haben aus Holz zu sein, das sein Material nicht verleugnet. Andere Möbel erinnern nur an Kantinen, Mensen mit meist entspechender Massenabfertigung und einem sehr stark am Budget orientierten Qualitätsanspruch. Dafür will ich dann doch kein Geld ausgeben!
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Ich mag diese Backshop-Atmosphäre auch nicht.
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Groovy! 🏄♂️
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Indeed!
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Hallo Tom,
ja – die Kuchenauswahl ist auch bei uns sehr früh nur noch überschaubar.
Viele Leute holen halt Morgens nicht nur Brötchen, sondern auch schon den Kuchen für später (hat mein Mann auch immer gemacht).
Neulich hörte ich – das wie immer im Moment – das die Boomer dran schuld sein sollen.
Ihr Freizeitverhalten ist völlig anders als das vorheriger Generationen.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntagnachmittag.
Trude
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Ich Dir auch!
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In der Hochsaison wird man die Kuchenauswahl bestimmt üppiger und mit mehr Auswahl gestalten. 😉
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Das vermute ich auch.
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