Ein morgendlicher Blick von der Veranda aus bestätigt: heute wird ein schöner Tag! Trotzdem beschließen wir erst einmal auszuschlafen. Schließlich heißt das Motto unserer letzten Urlaubstage auf Kreta Entschleunigung. So schälen wir uns erst gegen zehn aus den Betten und trödeln langsam runter zum Café Panorama.

Ich hatte hatte ja bereits angedeutet, dass dieses Café oder diese Taverne oder dieser Minimarkt, ach egal als was man es einordnen will, so etwas wie der Dorfmittelpunkt ist. Und Überhaupt, dass etwas eindeutig das eine oder das andere sein soll ist vermutlich typisch deutsch. Für uns ist das Panorama jedenfalls unsere erste Anlaufstelle für ein Frühstück. Heute etwas gesundes vielleicht? Eine Banane oder anderes frisches Obst? Zu spät! Zu unserem Kaffee gesellt sich schon ein Teller Kuchen – aufs Haus natürlich. Leute, wenn ihr immer so großzügig seit, verkauft ihr nie Frühstück!

Eine Gelegenheit nicht nur das Panorama sondern auch den Laden etwas näher zu betrachten. Neben gekühlten Getränken von Wasser über Limo bis Bier gibt es eine beachtliche Auswahl alkoholischer Getränke, also Weine, Liköre und Schnäpse. Dazu kommen frisches Obst und Gemüse und so ziemlich alle Zutaten, die man so fürs Kochen braucht. Dazu kommen Waren des täglichen Bedarfs, wie Waschmittel, Reinigungsmittel, Zeitschriften und Konserven. Schädlingsbekämpfung scheint ein Thema zu sein, zumindest den hinteren Teil des Ladens durchzieht der penetrante Geruch nach Naphthalin.

Dazu das übliche: Knabbereien, verschiedenes Gebäck, Süßes, eigentlich alles, was man so brauchen könnte. Kein Wunder, denn das ist der einzige Laden weit und breit. Und auch wenn in Kefali nur noch 40 Menschen leben und wohnen, die müssen schließlich auch versorgt werden. So kommt es, dass praktisch immer jemand verbeischaut. Ob zum Ratschen oder um tatsächlich etwas zu kaufen ist in vielen Fällen nicht eindeutig zu ermitteln. Da ist sie wieder, die deutsche Sucht alles kategorisieren zu wollen. Es geht auch anders.

Und so nimmt unser Tag einen entspannten Anfang mit Kaffee und Kuchen. Dann wollen wir aber doch los. Wir wollen die Umgebung noch etwas erkunden. Und etwas Bewegung wäre schön. Aber entschleunigt bitte!