Kaffee mit Schuss heißt auf spanischem Boden Carajillo. Der Legende nach sollen spanische Kolonialsoldaten auf Kuba sich mit Kaffee mit Schnaps Mut angetrunken haben. Die einfachste Version ist ein Kaffee mit einem Schluck Brandy, in der komplizierteren Variante wir Zucker im Glas mit dem Alkohol verrührt, angezündet und mit einem Café solo aufgegossen. Als Dekoration werden Kaffeebohnen und ein Stück Zitronenschale ins Glas gegeben.

Kenner bevorzugen aber die Variante „quemado“, das bedeutet so viel wie verbrannt. Brandy wird mit einem Stück Zitronenschale und einigen Kaffeebohnen mit der Dampfdüse der Espresso-Maschine erhitzt und dann angezündet. In der Flamme wird mit Hilfe eines Löffels Zucker karamellisiert und zugegeben. Letztendlich wird die noch brennende Mischung unter die Espresso-Maschine gestellt und mit einem Café sole gelöscht.

Für die folgenden beiden Kaffeespezialitäten aus Spanien brauch man neben einer ruhigen Hand auch etwas Geschick. Oder etwas Bar-Erfahrung. Beim Spanish Coffee 43 wird etwas 43 – sprich : cuarenta y tres – in ein Glas gegeben, vorsichtig mit einem Café solo aufgegossen und mit einer Sahnehaube versehen. Zimtpulver drüber, fertig. Hat man alles richtig gemacht, so hat man drei verschiedene Schichten.

Eine Schicht mehr hat der Barraquito, ein Kaffeedrink, der seine größte Verbreitung auf den Kanareninseln Teneriffa, La Palma und La Gomera hat. Zuerst fängt man mit der gesüßten Kondensmilch an, wie wir sie schon vom Café bombón kennen. Als nächstes eine Schicht mit dem 43-Likör. Darüber kommt ein Café solo und zum Schluss etwas Milchschaum. Wer sich mit dem Gießen schwer tut, der kann die verschiedenen Flüssigkeiten auch über einen Löffelrücken ins Glas gleiten lassen.
Morgen wartet noch eine letzte spanische Kaffeespezialität auf den geneigten Leser: Espresso Azucar.
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Wirklich ein geschmackliches Highlight und für’s Auge allemal.
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