Kretisches Kaffeetagebuch: Chochlakies und Adravasti

Nach diesem ausgiebigen Spaziergang wir setzten unsere Fahrt in den dünn besiedelten Osten Kretas fort. Tatsächlich wurde es Kilometer um Kilometer einsamer, die Tankstellendichte nahm ab, ebenso die von Tavernen und Mini Markets. Und trotzdem hatte Kostas ein exorbitant schönes Kafenio in Chochlakies für uns recherchiert, ein echter Geheimtipp!

Ich hatte mir extra bei Google Maps explizit die richtige Abzweigung eingeprägt. Bei der Telefonzelle sollte es links in die kleine Gasse gehen. Die Kreuzung gab es, ebenso die Telefonzelle und die Gasse – das Kafenio nicht. Beziehungsweise nicht mehr. Dieser Geheimtipp war wohl so geheim, dass das Café irgendwann in den letzten Jahren geschlossen wurde, aber das hübsche Gebäude samt Terrasse konnten wir identifizieren, wenn auch unter Mühen, unser Mietauto hätte breiter nicht sein dürfen.

Nicht ohne Stolz berichte ich, dass ich diese Situation ohne eine Schramme am Fahrzeug gemeistert habe, wenn auch nicht ohne Hilfe. Fotograf Martin, von dem dieses Foto stammt, war so nett mich einzuweisen. Beim Rückweg zumindest. So richtig geräumig war diese Zufahrt aber nicht.

Und weiter geht es. Gut, dass Kostas noch einen Plan B in Petto hatte. In Adravasti, einem kleinen Bergdorf entlang der Straße, wurden wir in der gleichnamigen Taverne fündig. Hier fasste ich erstmal einen Frappé. Und wir beschlossen uns zu stärken. Nicht allzu üppig, denn das Ziel der heutigen Etappe – Zakros – war gar nicht mehr so weit. So beließen wir es bei frischen und heißen Spanakotiropita, beziehungsweise Tiropitakia, einmal mit Spinat, einmal mit Feta gefüllt.

Dabei hätte es in der Taverne Adravasti von Dorfwirt Yannis Mitsakakis und seiner Frau Nikki erheblich mehr Leckeres gegeben. Lamm, Schwein, Rind, Hahn, Huhn und Kaninchen aus dem Holzofen oder vom Holzgrill – alles traditionell kretisch zubereitet. Außerdem gab es Kräutertee mit Berghonig, beides aus eigener Produktion. Das alles serviert in einem urgemütlichen Salettl über der Straße, von dem aus man windgeschützt in die karge Bergwelt Ostkretas blicken kann.

Im Hauptgebäude gibt es noch einen kleinen Laden. Honig, Bergkräutertee, Olivenöl, das alles ist hier im wahrsten Sinne des Wortes hausgemacht und auch viele andere Zutaten, wie Gemüse und Kräuter, kommen aus dem heimischen Garten.

Das Highlight, glaubt man den Gästebewertungen, muss das zart geschmorte Lamm aus dem Ofen sein. Oder war das geschmorte Kaninchen besser? Man müsste es einmal ausprobieren. Wer sich auf den Weg nach Zakros macht, der sollte hier unbedingt eine Mahlzeit einplanen. Wie ich, sollte ich noch einmal nach Ostkreta kommen.

Adravasti Taverna – Yannis Mitsakakis, ΕΠΑΡ. ΟΔΟΣ, Kato Zakros, Kreta, Griechenland; Öffnungszeiten: täglich außer Sonntag bis 21:30 Uhr. Quellen: tripadvisor.de, globetrottel.net.

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