Das ist natürlich eine Glaubensfrage und noch wichtiger als das Bekenntnis zum richtigen Fußballverein, also FC Bayern oder 1860 München, die Frage nach der besten Weißwurst der Stadt! Bei den Metzgereien liegt Magnus Bauch in der Thalkirchner Straße deutlich vorn, obwohl man beim Schäbitz in der Metzgerzeile am Viktualienmarkt auch mal frische Kesselwürscht ergattern kann. Einigkeit herrscht dann wieder beim Senf: der süße Senf vom Händlmaier muss es sein!

Die Rede ist von nichts weniger, als einem Münchner Kulturgut: der Weißwurs(ch)t. Der Legende nach wurde die Weißwurst im Gasthaus „Zum Ewigen Licht“ am Münchner Marienplatz am 22. Februar 1857 (Faschingssonntag) vom Wirtsmetzger Joseph Moser (genannt „Moser Sepp“) eher zufällig bei der Bratwurstherstellung erfunden – als „Fehlfabrikat“. Als Moser die Saitlinge (Schafsdärme) für die Kalbsbratwürstchen ausgingen, während schon die Gäste warteten, soll er seinen Lehrling losgeschickt haben, um neue zu besorgen. Dieser kam aber mit Schweinedärmen zurück, die zu zäh und zu groß für Bratwürste sind. In der Not füllte Moser sie trotzdem mit der fertigen Masse, briet die Würste jedoch nicht, sondern brühte sie in heißem Wasser, weil er Bedenken hatte, dass die Schweinedärme beim Braten platzen könnten. Und voila: die Weißwurst war erfunden!

Und in welcher Wirtschaft gibt nun es die besten? Auch, wenn immer mal wieder die Augustiner Bräustuben, der Franziskaner oder gar das Hofbräuhaus ins Spiel gebracht wird, Chancen auf den Weißwurst-Thron hätte höchstens noch das Marktstüberl Metzgerei Gaßner am Schlachthof. Trotzdem weiß jeder echte Münchner: das beste Weißwurstfrühstück gibt’s „beim Wallner“, also in der Gaststätte Großmarkthalle.

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege beschreibt das so: „Kochelseestraße 11; Kochelseestraße 13. Gaststätte Großmarkthalle und Postdienstgebäude, hakenförmige zweigeschossige Baugruppe mit Mansardwalmdach und Walmdach, über Durchfahrt Uhrenturm, in Formen des Heimatstils, von Richard Schachner, 1911; zugehörig Kiosk, eingeschossiger Achteckbau, 1911; zugehörig Nebengebäude, eingeschossiger Walmdachbau, um 1920. nachqualifiziert.“

Auf gut Deutsch: Die Gaststätte Großmarkthalle in München-Sendling im Schlachthofviertel ist ein Gebäude, das 1911 erbaut wurde. Es befindet sich südlich der Großmarkthalle. Wirtsleute sind Metzgermeister Ludwig „Wiggerl“ Wallner und dessen Schwester Gabi Walter. Diese sind seit 1998 Nachfolger ihrer Eltern Luise und Heinz Wallner. Die rustikale Gaststätte betreibt auch einen Straßenverkauf. Im Keller befindet sich die eigene Metzgerei.

Und genau aus der kommen die leckeren Weißwürscht! Die Gaststuben mit originalem Kannengewölbe und Herrgottswinkel haben altbayerischen Charme. Und wenn man eine Hamburgerin zum Weißwurstfrühstück verführen will, dann geht’s natürlich zum Wallner! Und dann kommt die nächste Glaubensfrage: Filetieren oder Zuzeln? Die Hamburgerin schneidet virtuos, der Münchner zuzelt! Mei, san mir tolerant, wir Bayern!
Gaststätte Grossmarkthalle, Kochelseestraße 13, München-Sendling; Öffnungszeiten: Montag – Freitag 07:00 – 16:00 Uhr, Samstag 7:00 – 13:00 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen. Betriebsferien im Mai und August beachten (jeweils ein bis zwei Wochen).
Da könnte ich eigentlich einkehren, wenn ich mal wieder Besuch von meiner Schweinfurter Freundin bekomme.
LikeGefällt 2 Personen
Wäre eine gute Wahl.
LikeGefällt 2 Personen
Ich kann auch zuzeln, bin ich mir nicht zu fein für. wir haben halt Bier statt Kaffee getrunken, wie alle um uns rum, obwohl es natürlich noch nicht 12 vorbei war
LikeGefällt 2 Personen
💙
LikeGefällt 2 Personen
Nice place and good food..
LikeGefällt 2 Personen
Da bekomme ich sofort Weisswursthunger!
LG Andrea
LikeGefällt 1 Person
Das war mein Plan.
LikeGefällt 1 Person