Glaubt man den Athenern, dann gibt es die leckersten Λouκouμαδες im LUKUMAΔΕΣ im Stadtteil Monastiraki. Leider haben sie mir vorab nichts von sonntäglichen Lieferengpässen berichtet. Die Rede ist von Loukoumades, einer „kleinen“ griechischen und in aller Regel sehr süßen Köstlichkeit. Loukoumades sind Teigbällchen, die in Griechenland aus einem speziellen Hefeteig mit Zimtzusatz zubereitet und dann in Fett schwimmend frittiert werden. Im Türkischen werden die Bällchen als „Lokma“ bezeichnet, dies heißt übersetzt „Happen“, hier wird jedoch meist nicht so viel Zimt wie in der griechischen Variante verwendet. Die Süßspeise ist auch im arabischen, albanischen, und persischen Raum bekannt.

Zum Servieren werden sie in Zuckersirup oder Honig getränkt und mit Zimt bestreut. Neuere Versionen lassen auch Schokoladensauce oder andere Toppings zu. Traditionellere Toppings sind – neben Honig -Pistazien oder Walnüsse. Gegessen werden sie dann mit einer Gabel. Eine weitere Möglichkeit ist, die Teigbällchen wie Souvlaki auf einen Holzspieß zu stecken. Sie können dann aus der Hand ohne zusätzliches Essbesteck verzehrt werden. In den meisten Ländern eher als Dessert bekannt, werden in Griechenland Loukoumades schon zum Frühstück oder als Zwischenmahlzeit verzehrt. Oder an Feiertagen. Oder am Sonntag. Ich komme darauf gleich zurück. Loukoumades ist übrigens der Plural von Loukoumada, da aber keiner nur einen davon essen wird ist die Mehrzahl allgemein gebräuchlich, beziehungsweise die Einzahl annähernd unbekannt, wie zum Beispiel beim Konfetto.

Ich also auf dem Weg zum LUKUMAΔΕΣ. Es ist ganz in der Nähe der Metro-Station Monastiraki und praktisch bei der Hadrians-Bibliothek um die Ecke. Sonntags erkennt man es an der schier endlosen Schlange. In der Tat bin ich wohl nicht der Einzige, der sich zum sonntäglichen Spaziergang in das lebhafte Viertel aufgemacht hat, nur, dass jetzt bedeutend mehr los ist, als ich es erwartet hatte. Wartezeiten nicht unter 45 Minuten, eher eine Stunde. Da ich eh schon gut genährt bin – Ihr erinnert Euch: Hotelfrühstück, Baklava im Veneti 1948 – lasse ich es bei einem Kaffee bewenden. Den bekomme ich relativ zackig. Alleine die Loukoumades-Produktion kommt nicht hinterher.

Ein freundlicher Grieche, glücklich seine Portion in Händen zu halten, lässt zu, dass ich selbige fotografiere. Vielleicht ist das trotzdem gar nicht so übel. Schließlich habe ich so etwas vor mir, was ich unbedingt bei meinem Athen-Besuch absolvieren muss. Allerdings nicht an einem Sonntag. Manches sollte man eben nicht bis zu Schluss aufheben. Nicht, dass ich hier nicht schon vorbeigekommen wäre… Aber ich habe ja zum Beispiel auf Samos Loukoumades bereits erfolgreich gegessen. So bleibt mir noch etwas Zeit vor meinem letzten Abend in Athen. In München gibt es diese leckere Süßspeise übrigens hier!

LUKUMAΔΕΣ, Eolou 21, & Aghias Irinis Str, Monastiraki, Athen, Griechenland; Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 08:00 – 01:00 Uhr, Samstag 08:00 – 02:00 Uhr, Sonntag (nicht zu empfehlen) 09:00 – 01:00 Uhr.
Looks so good!
LikeGefällt 1 Person
Es gibt verschiedene Überlieferungen. Nach einer stammt diese Süßspeise aus dem Irak des Mittelalters, nach einer anderen aus Griechenland und verbreitete sich über die Stadt Alexandria, wo viele Griechen lebten, im arabischen Raum. Es gibt verschiedene lokale Varianten. Vor allem im Ramadan wird das häufig gegessen.
LikeGefällt 1 Person
Letztes Jahr habe ich auf Samos diese Köstlichkeit das erste Mal gegessen und das war so lecker
LG Andrea
LikeLike
Sieht köstlich aus, ich kannte es noch nicht.
LikeGefällt 1 Person
Es ist sehr süß aber auch sehr lecker. Vereinzelt auch in unseren Breiten erhältlich.
LikeGefällt 1 Person