Kaffeereise: Zürich

Tom ist im Urlaub, doch das Programm geht weiter! Schließlich gibt es noch viele Kaffee-Orte zu entdecken!

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Heute verschlägt es uns zu den Eidgenossen, genauer gesagt in die größte Stadt der Schweiz, nach Zürich. Hier wohnen etwa 400.000 Menschen, 30% davon haben keinen Schweizer Pass, was eine für dieses Land fast ungewöhnliche Vielfalt nach sich zieht. Hier gab es schon zur Römerzeit ein Kastell. Bis sich daraus allerdings eine Stadt entwickelte, dauerte es bis in Mittelalter. Heute ist Zürich ein internationaler Bankenplatz und ein Verkehrsknotenpunkt mit dem größten Bahnhof des Landes.

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Zürich liegt in einem weitläufigen Tal und schmiegt sich in drei Himmelsrichtungen an die es umgebenden Berge. Im Süden wird es begrenzt durch den Zürichsee, einer der fünf großen Seen der Schweiz. Wurde er früher vor allem als Verkehrs- und Transportweg genutzt, ist er heute ein beliebtes Ausflugsziel – zum Baden, Segeln, Bootfahren oder Picknicken am Ufer. Außerdem trennt der Fluss Limmat die Stadt etwa in der Mitte. Zehn Brücken im Stadtgebiet erlauben ihn trockenen Fußes zu überqueren, bevor der Limmat in den Zürichsee mündet. Die Rathausbrücke ist die breiteste von ihnen. Entlang des Limmatquais befinden sich zahlreiche Geschäfte und Straßencafés. Dahinter die Altstadt mit ihren verwinkelten Straßen und Gassen.

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Wo der Limmatquai auf die Quaibrücke, die letzte Brücke vor dem See, trifft, ist der Bellevue, ein großer, modern gestalteter Umsteigeplatz für Straßenbahn und Bus. Über die Quaibrücke kommt man zum Bürkliplatz mit den Bürkliterrassen. Von hier hat man den schönsten Blick über den See vor dem dahinter aufragenden Alpenpanorama. Als Blickfang die Skulptur des Hirtenknaben Ganymed. Vor ihm sitz Göttervater Zeus in der Gestalt eines Adlers, um von ihm in den Olymp zu entführen. Dort soll Ganymed ihm als als Mundschenk und Bettgefährte dienen.

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Nur wenige Schritte hinter dem Bellevue liegt am Züricher Limmatquai mit Blick auf den See das Café Odeon. Das Odeon war und ist eine der ersten Adresse für einheimische Größen, wie Emigranten. Schon Lenin verbrachte hier vor der Revolution, die sich gerade zum 100. Mal jährt, seine Zeit. Auch Benito Mussolini trank hier ebenso seinen Kaffee wie Albert Einstein. Während des Dritten Reiches gaben sich hier die die Klinke in die Hand, die mit Nazideutschland nichts zu tun haben wollten: Klaus Mann, Rolf Liebermann und Alfred Kerr finden sich ebenso in der prominenten Gästeliste, wie die Schweizer Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch, sowie James Joyce.

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Eröffnet wurde das Café im Jugendstil bereits 1911, mit eigener Konditorei und Billardsalon. Im ersten Stock, ein wahres Grand Café. Schon früh stellte man das Odeon unter Denkmalschutz. Trotzdem musste es während der Zürich er Krawalle 1972 schließen. Zur Wiedereröffnung wurde das Café auf ein Drittel verkleinert. Der weitaus größere Teil ist heute eine Apotheke. Trotzdem darf man froh sein, dass zumindest ein Teil der Räume, in denen über 100 Jahre lang Geschichte geschrieben wurde, erhalten geblieben ist.

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Es sind hauptsächlich Züricher, die das Grand Café Odeon heute besuchen. Und natürlich die modernen Emigranten auf Zeit, also Touristen wie ich. Obwohl verkleinert lässt es noch den Glanz der früheren Jahre erahnen. Roter Marmor als Boden, Marmor an Wänden und als Tischplatten. Dazu Kaffeehausmobiliar, eine klassische Bar und viele Jugendstilelemente. Das gesamte Ensemble lädt zu einer Zeitreise ein. Und wenn man sich mal denkt, wir sitzen gerade da, wo früher Einstein… also ein Bisschen was färbt hoffentlich ab.

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Die schönsten Kaffeehäuser gibt es nicht nur in Wien, sondern oft viel weiter im Osten. Dort hat man die alten Kaffee-Tempel zum Teil liebevoll zu echten Hinguckern restauriert. Morgen reisen wir nach Ungarn!

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