Bevor wir uns – redlich verdient – zu Kaffee und Kuchen niederlassen, werfen wir noch einmal einen Blick in die Altstadt von Murnau am Staffelsee. Die Altstadt erstreckt sich rechts und links einer Nord-Süd-Magistrale, der nördliche Obermarkt und der südliche Untermarkt. Entlang dieser zum Süden hin abschüssigen Straße finden sich zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants. Hier wird man als Kaffee-Fan allenthalben fündig. Außerdem hat man von hier einen fabelhaften Blick auf die nahen Alpen, genauer gesagt auf die Kreuzwand, die sich deutlich hinter der Stadt und Murnauer Moos erhebt.

Zwei Abstecher gönne ich mir vor der Kaffeepause noch. Sehenswert zum einen die Brauerei Karg nebst angeschlossenem Bräustüberl. Die Inhaber können heuer auf das hundertjähriges Bestehen des Betriebs zurückblicken. Man schrieb das Jahr 1912, als Andreas Karg, der Großvater des heutigen Bräus, die Brauerei kaufte. Zuvor hatte es an gleicher Stelle die Brauerei Hirschvogel gegeben, die 1899 gegründet wurde und ebenfalls Weißbier gebraut. 1912 gab es in Murnau noch acht Brauereien. Im Gegensatz zu heute, aber die Brauerei Karg hat sich gehalten. Die hat aktuell einen Jahresausstoß von 10 000 Hektolitern. Produziert wird helles, dunkles und leichtes Weißbier sowie im Winter ein Bock. Gebraut und abgefüllt wird montags und dienstags.

Abstecher Nummer zwei führt mich zum Schloss Murnau. Das älteste im Schloss verbaute Stück Holz konnte auf den Winter 1232/33 datiert werden. Somit ergibt sich eine Entstehungszeit der ersten Burgmauern im frühen 13. Jahrhundert. Jüngst entdeckte Urkunden weisen auf eine Existenz im Jahr 1322 hin. Dabei handelte es sich offensichtlich um einen Wohnturm, der nur wenig später mit einer Umfassungsmauer umgeben wurde. Neuere Grabungen legen nahe, dass hier im 12., vielleicht sogar im 11. Jahrhundert eine befestigte Anlage gestanden haben könnte. Seine heutige Gestalt erhielt der Bau in der Zeit des Barock, was die schlosshafte Anmutung erklärt. Aktuell residiert hier das Schlossmuseum Murnau.

Nach diesen beiden Abstechern kehre ich zurück zum Obermarkt. Hier liegt direkt an der Mariensäule ein Konditoreicafé, dass ich mir bereits am Hinweg ausgeguckt habe. Doch davon im nächsten Beitrag mehr…
Quellen: Wikipedia, Merkur.