9-Euro-Ticket-Tours: Füssen, die Stadtmauer und das Ende der Romantischen Straße

Nicht ohne Grund ist Füssen End- beziehungsweise Startpunkt der Romantischen Straße, der ältesten und bekanntesten und beliebtesten Ferienstraßen in Deutschland. Nicht zuletzt die zahlreichen erhaltenen Teile der Stadtbefestigung mit ihren prägnanten Toren, verleihen dem Ort sein ganz besonderes Flair. Charmante Plätze, enge Gassen und Durchgänge und das alles überragende Hohe Schloss tragen ihr Übriges dazu bei.

Seiler- oder Hirschwirtsturm aus dem 14. Jahrhundert

Doch werfen wir noch einmal einen Blick in die bewegte und bewegende Geschichte des Ortes: Füssens Wurzeln reichen bis in die Römerzeit zurück. Der Ort entwickelte sich an der von Norditalien nach Augsburg führenden Römerstraße Via Claudia Augusta, die Kaiser Claudius um 50 nach Christus anlegen ließ. Hier befand sich nicht nur das Nachschublager der III. Italischen Legion, vermutlich gab es hier auch eine der zahlreichen Raststätten entlang der Römerstraße.

Sebastianstor, 15. Jahrhundert

Überragt wird Füssen vom Hohen Schloss, einer Burg, die es hätte gar nicht geben dürfen. Schon im achten Jahrhundert gründeten Mönche das Kloster Sankt Mang. Steine des früheren Römerkastells dürften in den Klostermauern verbaut worden sein. Allerdings mussten sich die Mönche damals dazu verpflichten weder ein weltliches Bauwerk auf dem Hügel zu errichten, noch ihn jemals an einen weltlichen Herrscher zu veräußern.

Stadtmauerpforte in der Drehergasse

Ein Versprechen, dass Ende des zwölften Jahrhunderts gebrochen wurde. Ludwig II. Herzog von Bayern, genannt der Strenge, gelang es Füssen seinem Herrschaftsbereich einzuverleiben. Er war es auch, der nicht nur unrechtmäßig das Hohe Schloss, sondern auch die Stadtmauer in ihrem heutigen Verlauf errichten ließ. Es folgten Erneuerungen 1338 und 1502. Die Fortschritte in der Wehrtechnik machten es nötig die Rundtürme, von denen vier noch erhalten sind, zu Artilleriestellungen auszubauen.

Artillerieturm am Bleichertörle

Bemerkenswert ist das Bleichertörle am Franziskanerplatz. Hier lebte 1770–1817 ein Eremit, weshalb es auch Franziskanertor oder Klause genannt wird. Es besteht aus einem rechteckigem Turm mit westlichem Treppengiebel und spitzbogiger Durchfahrt, darüber befindet sich ein Relief mit dem Doppelwappen des Augsburger Bischofs Friedrich II. von Zollern und Bezeichnung mit „1503“, 1499–1503 erbaut, sowie mit anschließendem Teilstück der Stadtbefestigung, 15. Jahrhundert.

Bleichertörle mit Wappen von Bischof Friedrich II.

Von dort hat man einen sensationellen Blick auf das Hoge Schloss mit dem Kloster St. Mang daneben. Hier konzentriert sich weltliche und kirchliche Macht. Zumindest tat sie das in der Vergangenheit. Das heute Teile des örtlichen Finanzamts in der Burg angesiedelt sind, ist vielleicht kein Zufall. Doch die majestätischen Berge im Hintergrund lassen erahnen, wer hier der wirkliche Herr im Haus ist.

Blick zum Hohen Schloss vom Bleichertörle

Überraschen schlicht hingegen ist das Ende der Romantischen Straße, auf das ich unvermittelt treffe. Da hatte ich mir dann doch mehr erwartet. Aber was? Da wende ich mich doch lieber wieder dem fantastischen Ausblick zu. Und überlege mir dabei welcher Ort für Kaffee und Kuchen am besten geeignet wäre. Doch davon morgen…

Das Ende

Quelle: Wikipedia.

9 Gedanken zu “9-Euro-Ticket-Tours: Füssen, die Stadtmauer und das Ende der Romantischen Straße

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