Korfiotisches Kaffee-Tagebuch II: Frankfurt bei Nacht

Moment mal! Frankfurt? Und da macht Tom so einen Aufriss? Nun, zuerst einmal war Frankfurt gar nicht meine Idee. Sondern von Ab-in-den-Urlaub/Tui/DER/Travelix, dem lustigsten Reisebüro der Welt! Warum ich das sage? Weil ich das sagen muss. Wenn ich etwas anderes sage, dann müsste ich zugeben, dass mich Ab-in-den-Urlaub/Tui/DER/Travelix zuerst auf eine Reise zu den Klippen des Wahnsinns, der Depression und der Verdammnis geschickt hat. Holt Euch schon einmal Popcorn, dann geht die Fahrt auch schon los…

Geplant und gebucht war: MUC -> Corfu und eine Woche später Corfu -> MUC. Wer hätte das gedacht? Zwar ist der Abflug in München echt früh, aber das hatte letztes Jahr alles ganz gut geklappt. Außerdem bin ich mittlerweile ja ganz gut mit früh Aufstehen. Gebucht hatte ich auf Ab-in-den-Urlaub, sprich bei der Tui und als Veranstalter fungierte eine Marke der Tui, nämlich Travelix. Was alle gemeinsam haben sind der Vorstand, die Adresse und die Hotline. Als die erste Kreditkartenzahlung wegen eines Systemfehlers fehlschlug, ließ sich das am nächsten Tag mit Hilfe der Hotline relativ gut beheben.

So weit, so gut. Am Dienstag Nachmittag, also 5 1/2 Tage vor Abflug, flatterte eine Email von DER Touristik ins Haus. In dieser Email bedankte man sich für das mit der Buchung zum Ausdruck gebrachte Vertrauen, welches man dem Unternehmen entgegen gebracht habe, um es gleich darauf zu erschüttern und in der Folge vollends zu zerstören. Man teilte mir mit, dass sich im Rahmen meiner Reisebuchung eine klitzeklitzekleine Veränderung ergeben hätte, über die man mich nun informieren möchte.

Aus MUC -> CFU 05:55 Uhr wurde schlicht FRA -> CFU 04:45. Ähnliches galt für den Rückflug. Denn, wie die Fluggesellschaft der DER mitgeteilt hätte, wurde mein Flug ab München „aus operativen Gründen“ gestrichen. Um mir dennoch einen Aufenthalt im gebuchten Urlaubsziel zu ermöglichen, wurde mir die oben genannte Flugalternative „vorbehaltlich Verfügbarkeit“ angeboten. Dafür biete man mir den Service „Rail & Fly“, Zugticket wäre also inklusive. Nun hoffe man, dass die Alternative meine Zustimmung findet, allerdings brauche man meine Entscheidung bis Mittwoch 17:00 Uhr. Und sie dankten mir für mein Verständnis, welches mir bereits jetzt fehlte.

Was dieses Schreiben nicht enthielt, waren Angebote an einem Anderen Tag zu Reisen – die identische Reise gab es im Internet bis zuletzt auch von Dienstag bis Dienstag oder Mittwoch bis Mittwoch, beides ab München. Was dieses Schreiben auch nicht enthielt war jeglicher Hinweis darauf, was passiert, wenn ich der „genannten Flugalternative“ nicht zustimmen würde. Oder, wenn die Bahn wieder bestreikt werden würde. Also flink an die angegebene Email eine Nachricht versendet, nachdem ich eine Rückfrage/Reklamation über das Tui eigene Computersystem ausgelöst hatte. Die Wartezeit in der Hotline hätte 3 (drei!) Stunden betragen. Außerdem ermahnte mich eine Stimme, dass, sollte ich bereits eine Rückfrage/Reklamation ausgelöst hätte, bitte nicht erneut über die Hotline anrufen sollte. Man würde mich schnellstmöglich zurückrufen.

Ich hätte tatsächlich das Telefon in der Warteschleife drei Stunden lang fixieren müssen, denn sollte sich mein Anruf mit dem zu erwartenden Rückruf überschneiden und ich deshalb selbigen verpassen würde, ginge es zurück auf Los. Ich musste schlafen. Und am nächsten Tag arbeiten. Bekam aber gegen Mittag eine Email von DER. Umbuchen sei nicht möglich. Das Risiko der Anreise zum Abflughafen läge bei mir. Streik wäre höhere Gewalt. Man erwarte meine „ultimative Entscheidung“ wie gehabt bis 17:00 Uhr.

Auf B5 aktuell berichtete man derweil von den Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Bahn. Als ich gerade schon einknicken wollte, rief mich eine Tui-Reiseberaterin an, praktisch als Reaktion auf meine Rückfrage/Reklamation nur 24 Stunden zuvor. Klar könne man versuchen die Reise um einen Tag zu verlegen. Das Ultimatum würde sich bis zur Klärung dieser Anfrage verlängern. Die nächsten 24 Stunden verbrachte ich in einem Zustand zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Als ich am Donnerstag Nachmittag in B5 erfuhr, dass sich Gewerkschaft und Bahn geeinigt haben, hielt ich dem Druck nicht mehr stand. Schließlich musste ich ja rechtzeitig mein „Passagier-Lokalisierungsfaktor-Form“ in Griechenland beantragen, sonst gäbe es keine Einreise.

Ich nahm also die „genannte Flugalternative“ an und bat um Übermittlung der neuen Reiseunterlagen per Mail innerhalb der nächsten 24 Stunden. Nach 17 Minuten hatte ich es! Es gab also doch Leute bei der Tui, die Anfragen in einer Zeit deutlich unterhalb von den üblichen 24 Stunden bearbeiten könnten. Ich habe bisher Privatreisen immer auch privat gebucht und nur Pressereisen über den Pressedienst mit 24-Stunden-Betreuung (nicht In-24-Stunden-Betreuung) vermitteln lassen. Dafür hätte ich dann meinen Reisebericht mit etwas beginnen müssen, wie: „Es ist früher Morgen auf dem Münchner Flugfeld, als sich pünktlich der Flug DE 1596 der Condor im Auftrag von Ab-in-den-Urlaub/Tui/DER/Travelix von der Startpiste in den wolkenlosen bayerischen Himmel erhebt und mir die freundliche Stewardess sofort nach dem Erlöschen der Anschnallzeichen einen leckeren, dampfenden Kaffee aus der Dallmayr-Kooperation serviert.“ Ode so ähnlich. Habe ich aber nicht. Passiert mir nie wieder…

Fortsetzung morgen!

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Wenn einer eine Reise tut…

…ist aller Laster Anfang. Wenn Dir mein Blog gefällt, dann freue ich mich über eine kleine Ermunterung in Form eines Trinkgeldes!

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25 Gedanken zu “Korfiotisches Kaffee-Tagebuch II: Frankfurt bei Nacht

  1. Tja, die Feinheiten der schönen modernen Welt. Um tausende Kilometer wo hin zu gelangen, muß man erst weitere hundert Kilometer wo hin fahren. Ich hasse es auch, so unsinnig.

    Wir verzichten auch dieses Mal auf das Bahnticket und haben statt dessen einen Parkplatz in D´Dorf gebucht. Minen in der Nacht auf ein bestelltest Taxi warten, was dann doch nicht kommt, hatten wir tatsächlich schon, oder wo auf den Bahngleis zu erfahren das der Zug ersatzlos ausfällt… . Nein danke!

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  2. Da habe ich ja glatt Hemmungen, den Like-Button zu drücken … Das ist ja echt nicht nur blöd gelaufen, sondern auch eine absolute Unverschämtheit. Die hätten dir von sich aus alternativ eine kostenfreie Umbuchung auf anderen Tag anbieten müssen, damit du die Möglichkeit gehabt hättest, von München aus zu fliegen. Ich buche immer direkt bei den Fluggesellschaften, nie bei einem Veranstalter oder sonstigen „Läden“. Aus gutem Grund. Denn mit den Fluggesellschaften hatte ich bisher immer gute Erfahrungen gemacht, sei es KLM, Lufthansa oder auch Billig-Airlines wie EasyJet. Bin schon gespannt, wie deine Story weitergeht.

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    1. Beim Hinflug kam ich gegen 00:30 Uhr an und Boarding war um kurz nach fünf. Und am Flughafen hatte nach dem Check-in bereits alles zu. Beim Rückflug – so viel verrate ich schon einmal, dass es den gab – hätte ich zwar die Zeit gehabt, allerdings dank 10 KG zusätzlichem Reisegepäck, Kaffee, Mitbringsel, Schokolade, Gewürze, Tassen, nur eingeschränkte Bewegungsfreiheit und auch wirklich keine Lust meine Reisezeit von 11 Stunden mutwillig zu verlängern. Ein andermal bei etwas mehr Zeit für Planung etc. gerne! Diesmal eher nicht.

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        1. Ich hätte ja unangemeldet bei den Farnientes vorbeischauen können, einem reizenden Paar mit Kind aus Frankfurt, allerdings musste ich befürchten einen Pinsel oder Spachtel in die Hand gedrückt zu bekommen. Ich mach das mal, wenn die fertig umgezogen sind!

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          1. Das hört sich sehr plausibel an. Aber um Mitternacht Wohnungen malern oder ausbessern, nein, das hätten wir dich nicht lassen. Das würde die albanische Gastfreundschaft verbieten. 😄 Jetzt sind die Farnientes übrigens fertig umgezogen. Die Luft ist also rein. Du kannst kommen! 😃

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