Diesen Tag starten wir mit mit einem Cappuccino freddo im Barista, einer stilvollen Kaffeebar nur einen Block nach dem Friends Café. Das ist praktisch, denn heute liegt das Barista praktisch am Weg. Vorher habe ich am Mandraki-Hafen noch Fähr-Tickets für morgen besorgt und die Meg. Alexandrou wird mich an mein nächstes Ziel bringen: die historische Altstadt von Kos.

Die ursprüngliche Hauptstadt Astypalaia befand sich nahe der Stadt Kefalos auf der gleichnamigen Halbinsel – ich komme später noch darauf zurück. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde die neue Hauptstadt Kos gegründet. Bei einem Erdbeben im Jahr 1933 wurden Teile der Stadt zerstört. Doch darunter kam die historische Altstadt zum Vorschein.

Da gerade die Herrscher auf der Insel, kümmerten sich italienische Archäologen mit dem Bergen und Sichern der Funde. Letztlich sind die Grabungsstellen heute in etwa in dem Zustand, wie sie die Italiener bei ihrem Abzug hinterlassen haben. Der Vorteil: ein Großteil der Orte ist frei zugänglich. Zwar nicht rund um die Uhr, aber fast jeden Tag.

Besondere Sorgfalt legten die Italiener in die Rekonstruktion einer römischen Villa. Deren Besuch ist allerdings kostenpflichtig, doch gewährt dieser Einblicke in das Leben zur Römerzeit, vom Essgeschirr bis zur Toilette und von Gebrauchsgegenständen bis zur Kunst. Nur einen Tonscherbenwurf davon entfernt liegt das Odeon, ein römisches Musiktheater aus dem zweiten Jahrhundert. Es war früher überdacht und bietet, damals wie heute 750 Zuschauern Platz. Die Räume unter den 14 marmornen Rängen wurden als Werkstädten und Läden genutzt.

Einem Erdbeben in jüngster Zeit – 21. Juli 2017 – ist es geschuldet, dass die Johanniterfestung nicht besucht werden kann. Auch sieht man vereinzelt noch beschädigte Gebäude in der Stadt, darunter auch historische Gebäude und Kirchen. Zur Restaurierung fehlt schlicht das Geld. Der arg im Mitleidenschaft gezogene Brunnen aus osmanischer Zeit, der am Parkplatz zwischen Odeon und römischer Villa liegt, mag als Beispiel dafür genügen.

Doch diese Sehenswürdigkeiten lagen bei meinem Cappuccino freddo im Barista noch vor mir. Da der vorangegangene Tag mit Geisterstädten und Burg-Eroberungen doch recht anstrengend war, wollte ich es an diesem Tag etwas ruhiger angehen. Dafür ist das Barista der ideale Ort. Zum Kaffee gab es eine stilvolle Karaffe mit kaltem Wasser. So wurde das Barista zum idealen Ausgangspunkt für meine Exkursion durch die historische Altstadt von Kos.

Zurück zum Sonnenuntergang in der King Size Beach Bar in Tigaki? Oder lieber vor ins antike Kos und zu Mikel?
Barista,