Das sich in der Implerstraße im Münchener Stadtteil Untersendling eine Kaffeerösterei versteckt, dass war auch für mich eine Überraschung. Verstecken ist vielleicht das falsche Wort, aber der Laden ist schon sehr unauffällig und das Haus zurzeit auch noch wegen Renovierung eingerüstet. Aufmerksam wurde ich auf die Pacandé Kaffeerösterei, als mich eine Fahrt nach Unterschleißheim verschlug, ich Goggle nach Röstereien in der Nähe suchte und mir diese angezeigt wurde. War zwar für dem Moment zuweit weg aber nicht aus der Welt.

Inzwischen habe ich diese Wissenslücke geschlossen. Der Name der Rösterei Pancandé ist nicht nur ein schönes Wort, sondern der Name eines kleinen spitzen Berges im kolumbianischen Südwesten. Er befindet sich im Departamento Tolima, wo vor der Zeit der Kolonialisierung das große und tapfere Volk der Pijaos wohnte. In der Kosmogonie der Pijaos wird die Welt von zwei Säulen aus Gold gehalten. Der Legende nach befindet sich eine dieser Säulen unter dem Berg Pacandé. Deswegen wurde dieser Ort als heilig betrachtet. Nach der Ankunft der Spanier waren die Pijaos einer der stärksten Widersacher, mit denen die Kolonisatoren zu kämpfen hatten und auch heute noch leben in diesem Gebiet einige ihrer Nachfahren.

Alle Kaffees aus der Rösterei Pancandé kommen aus Kolumbien. Dort ist der Tinto, der Filterkaffee ohne Milch, das Getränk par excellence. Kolumbianischer Kaffee ist ausgewogen und kann je nach Anbaugebiet unterschiedliche Profile aufweisen. Traditionell wird er auf dem Land als Filterkaffee in kleinen Portionen getrunken. Es ist üblich, mehrere Tintos pro Tag zu genießen. Gegründet wurde das Unternehmen von Andreas und Ana Schmitz, wobei Andreas Schmitz ein deutscher Elektroingenieur und Ana Schmitz eine kolumbianische Copywriterin ist. Zusammen bringen sie das Beste aus zwei Kulturen in die kleine Rösterei ein.

Natürlich habe ich mir bei meinem Besuch einen Kaffee kaufen müssen, über den ich bald hier berichten werde!

Pacandé Kaffeerösterei, Implerstraße 65, Eingang im Durchgang, München-Untersendling.