Ein Sprichwort sagt: „Zucker ist ein weißer Stoff, der dem Kaffee einen schlechten Geschmack gibt, wenn man vergisst, ihn hineinzutun.“ Wir wenden uns deshalb heute dem „Wiener Zucker“ zu, eine Marke mit langer Tradition. Wiener Zucker zeichnet sich durch eine besonders große Vielfalt aus. So umfasst das Sortiment neben den auch bei uns verbreiteten Varianten, wie Kristallzucker, Würfelzucker, Staubzucker und Gelierzucker auch spezielle Sirupzucker, Gelbzucker oder Backzucker.
Grundlage für unseren modernen Zucker sind Zuckerrüben oder Zuckerrohr. Bereits 6.000 vor Christus verbreitete sich das Zuckerrohr von Ost-Asien aus bis nach Nordafrika. Als das Zuckerrohr im Orient, auf Zypern und Sizilien Verbreitung fand, waren es die Perser, die ein Verfahren zur Raffination des Zuckersirups entwickelten. 1493 lässt Christoph Kolumbus auf seiner zweiten Entdeckungsfahrt das Zuckerrohr auf Hispaniola anpflanzen. Die Spanier brachten das Zuckerrohr von den Kanarischen Inseln nach Hispaniola, errichteten dort die ersten Zuckermühlen und verschifften das süße Gut nach Europa.

Heute wird heimischer Zucker aber größtenteils aus Rüben gewonnen, die auch hier wachsen. Entdeckt wurde der Zuckerreichtums der Runkelrübe durch Andreas Sigismund Marggraf (1709- 1782) durch eine systematische Untersuchung aller Pflanzensäfte. Der erste von staatlicher Seite geförderte Versuch, aus Rüben Zucker zu gewinnen, fand im Jahr 1810 statt. 1843 kam der erste „Wiener Würfelzucker“ auf den Markt. Eine Erfindung des Zuckerfabrikdirektors im mährischen Datschitz, Jakob Christoph Rad, auf Anregung seiner Frau.
An dieser Jahrhunderte alten Tradition knüpft die Marke „Wiener Zucker“ an. 1988 wurde die AGRANA Beteiligungs-AG gegründet. Seit diesem Zeitpunkt werden qualitativ hochwertige Zuckersorten entwickelt und auf die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten abgestimmt. Aus der Marke „Natürlich Zucker“ wird 1994 „Wiener Zucker“ – eine Marke, die bis heute Teil der österreichischen Mehlspeiskultur ist.
Ich hatte mir aus Österreich eine Packung „Wiener Braunzucker“ mitgebracht. Dieser braune Zucker ist Kristallzucker aus der Zuckerrübe, veredelt durch Karamellisierung und Zugabe von Zuckerrohrsirup. Er löst sich gut in heißem Kaffee und gibt ihm eine angenehme, runde Süße.
Morgen geht es weiter mit dem braunen Würfelzucker von Südzucker.
Quelle: Wiener Zucker.