Deutschlands Osten steht auf Filterkaffee

Schwarz, heiß, anregend: Der Deutschen liebstes Getränk ist nicht etwa – wie man meinen möchte – Bier oder Wasser. Nein, ganz vorne rangiert der Kaffee. Ganze 150 Liter pro Kopf trinken die Deutschen im Jahr. Aber welcher darf’s denn sein – klassischer Kaffee oder doch lieber italienischer Espresso? Dieser Frage ging eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag des Energieanbieters E.ON nach. Das Ergebnis: Fast die Hälfte der deutschen Kaffeetrinker bevorzugt nach wie vor den klassischen Filterkaffee. Auf Cappucino, Latte Macchiato und/oder Espresso stehen dagegen nur 30 Prozent.

Dabei gehen die Geschmäcker im Osten und im Westen der Bundesrepublik deutlich auseinander: In Mecklenburg-Vorpommern (59 Prozent), Sachsen (59 Prozent), Sachsen-Anhalt (66 Prozent) und Thüringen (60 Prozent) sind die Filterkaffee-Fans in der deutlichsten Überzahl. Einzige Ausnahme ist Berlin: Nur 39 Prozent der Hauptstädter favorisieren den Klassiker.

Nach dem deutlichen Bekenntnis zum traditionellen Filterkaffee überrascht es nicht, dass 36 Prozent der deutschen Haushalte nach wie vor eine Filtermaschine zu Hause stehen haben. In den östlichen Bundesländern liegt der Anteil mit 43 bis 53 Prozent deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Aber auch Kapsel- und Pad-Maschinen sind beliebt: Mehr als ein Fünftel der kaffeetrinkenden Bundesbürger bereiten ihren Kaffee zu Hause so zu. Fast genauso viele haben einen Vollautomaten daheim. Hand legen nur noch die wenigsten selbst an: Handfilter und Espresso-Herdkanne, die laut Fachpresse durchaus den größten Kaffeegenuss versprechen, rangieren mit sieben beziehungsweise zwei Prozent ganz hinten im Ranking.

Auch energetisch ist die Nutzung von Kaffeemaschinen sinnvoll. Für die Zubereitung einer Tasse Kaffee verbrauchen Kaffeemaschinen umgerechnet nur etwa 0,01 Kilowattstunden (kWh) Strom – also 0,28 Cent. Der Vollautomat schlägt mit 0,029 kWh da schon deutlich energieintensiver zu Buche. Geht man bei der Zubereitung per Handfilter davon aus, dass das Wasser mit dem Wasserkocher erhitzt wird, werden 0,035 kWh pro Tasse verbraucht.

Am meisten Energie verschleudert aber ausgerechnet die kleinste, die Espresso-Herdkanne für den Herd. Da man extra den Ofen anschmeißen muss, kostet eine Tasse Mokka 0,065 kWh an Strom, also 1,82 Cent und damit mehr als sechsmal so viel wie bei der Zubereitung per Filtermaschine. Kaffeemaschinen sind also energieeffizienter als Zubereitung per Hand oder mit der Herdkanne. Bei einem Kostenunterschied von 1,54 Cent pro Tasse können wir es uns aber vielleicht doch leisten, statt des Energieverbrauchs unseren Geschmack entscheiden zu lassen.

Kaffeegenuss in Deutschland: Der Osten steht auf Filterkaffee

 

Bildrechte: Tchibo, obs/E.ON Energie Deutschland GmbH, Quelle: E.ON Energie Deutschland GmbH .

2 Gedanken zu “Deutschlands Osten steht auf Filterkaffee

  1. Geboren, aufgewachsen und „kultiviert“ wurde ich ja bis zu meinem 36. Lebensjahr im schönen Land Brandenburg. Mittlerweile lebe ich gern in der „Hosentaschen-Metropole“ Basel und muss sagen: „Filterkaffee- mir graut vor dir!“ Sicher sind die Kaffeepreise (auch ausserhalb von der Kette mit der Meerjungfrau im Logo) hier nicht vergleichlich mit denen in – sagen wir mal Berlin. Denn auch dort bekommt man oft noch grauenvollen Filterkaffee. Aber- geschmackstechnisch sind die Preise für einen Kaffee durchaus gerechtfertigt, sogar für den „To Go“. Reisen erweitert ja bekanntermassen auch den Geschmacks- Horizont und wenn man Auswandern als Hardcore-Reisen betrachtet… 😀

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