Mit den Wirtschaftswunderjahren kamen die Italiener nach Deutschland. Und mit den Italienern die Pizzerien und Eiscafés. Letztere heißen Rialto, Lido oder Napoli und schon die Namen sollen Urlaubsgefühle in der Kundschaft wecken. Im Gegensatz zur Pizza ist Eis naturgemäß eher ein Saisongeschäft. Mancherorts teilt man sich die Geschäftsräume deshalb mit anderen Saisongeschäften, wie Lebkuchen oder Faschingsartikeln. Doch es gibt auch – vor allem unter den alteingesessenen – Cafés, die den Winter über geschlossen haben, also ihren Jahresumsatz dann erwirtschaften müssen, wenn es heiß und damit gutes Wetter fürs Eisgeschäft ist.
Zu den Dinosauriern unter den Münchner Eiscafés gehört das Riviera am Harras. Bereits 1960 gegründet hat es sich mit hausgemachtem Eis seinen Stammplatz in München verdient. Ein Grund dafür mag die Freifläche vor dem Café sein, die durch den Harras-Umbau zusätzlich an Aufenthaltsqualität gewonnen hat. Im Inneren versprüht das Riviera den Charme der Wirtschaftswunderzeit, ohne dabei abgenutzt zu wirken.
Mit das größte Plus aber dürfte das Eisangebot sein. Denn, oh Wunder, die Eispezialitäten sehen serviert genau so aus wie auf den Hochglanzfotos in der umfangreichen Karte! Ebenfalls gut ist der Kaffee. Italiener halt. Und die verstehen was von Espresso, Cappuccino und Co. Deshalb könnte man das Riviera eigentlich öfter besuchen. Wenn die Versuchung dann doch einen Eisbecher zu bestellen nicht so groß wäre…

Eiscafé Riviera, Am Harras 11, 81373 München, Öffnungszeiten: 10:00 – 22:00 Uhr.