Ein Bericht über die kubanische Hauptstadt wäre unvollständig ohne ein Ausflug ins Nachtleben. Eine Frage lässt sich leicht beantworten: soll man den Buena Vista Social Club besuchen oder den Tropicana Nachtclub? Natürlich beides. Wir empfehlen beide Veranstaltungen beim Reiseleiter oder zumindest im Hotel zu buchen. auf jeden Fall aber bei jemandem, der auch den Transport dazu organisiert. Beide Vergnügen sind nicht ganz billig, aber wie oft ist man schon in Havanna?

Wer jetzt hofft auf die Originalbesetzung des Buena Vista Social Clubs, wie man sie aus dem Wim-Wenders-Film kennt, zu treffen, der wird zumindest teilweise enttäuscht. Das ist kein böser Wille, doch alleine die Logik sagt, dass das so sein muss. So sind mindestens zwei Garnituren ständig auf Welttournee und eine dritte hält die Stellung daheim. Trotzdem ist das Programm keine Fälschung. Alle Interpreten sind echte kubanische Musiker, manche sind alt, andere sind jung, ja, der Club sieht es geradezu als eine Verpflichtung auch jüngeren Musikern eine Chance zu geben. Und natürlich werden auch einige der Songs gebracht, mit denen diese Institution Weltrum erlangte. Der Kaffee, der dort serviert wird – neben Unmengen von Rum – ist übrigens wie das Leben der kubanischen Menschen, die in den Liedern besungen werden: heiß, bitter aber doch süß. Er schmeckt, wie das Land, erdig, aromatisch, mit Anklängen an Zuckerrohr und Tabak.

Im Tropicana stellt sich die Kaffeefrage eher nicht. Das mag daran liegen, dass man vor Beginn der Show eine Flasche Rum vor dies Nase gestellt bekommt und dazu soviel Eis und Cola, wie man will. Der Rum ist natürlich Havana Club und nicht, der eher günstige, weiße Rum, der hierzulande die Supermarktregale füllt, sondern der braune und selbst hier nicht der billige, sondern der länger gereifte Havana Club Anejo Especial Rum. Da man während der Show die Flasche Rum unmöglich schafft, darf man den Rest gerne mitnehmen.

Die Show selbst ist ein bunter Reigen wilder tropischer Tänze ausgeführt von schönen Menschen in gewagten Gewändern. Alles, was an Kuba-Besuchern Rang und Namen hat war hier zu Gast, wie Édith Piaf, Ernest Hemingway, Jimmy Durante oder Marlon Brando. Andere Stars traten hier sogar auf: Joséphine Baker, Nat King Cole, Carmen Miranda, um nur die bekanntesten zu nennen. Wie auch immer, auch heute erlebt man hier eine farbenfrohe Show mit viel Tanz und ebenso viel Haut.

Kuba zu bereisen war schon etwas besonderes und zwei Wochen einfach viel zu kurz. Es gab viel Kaffee und noch mehr Rum, womit wir bei einer Spielart des Café Cubano angekommen wären: Café y Ron. Lecker, macht wach und schmeckt nach Kuba.
Das erinnert mich an unseren Urlaub auf der Dom.Rep. vor unzähligen Jahren. Dort wurden wir bei einem Ausflug auch quasi mit Rum abgefüllt.
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Rum gab’s da genug. Der stand so zu sagen überall rum.
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Irgendwie scheint der BEitrag doch eher Rum- als Kaffeelastig zu sein. Aber man kann ja fast alles mischen! Denn nur Rum, also auf Dauer…
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Hicks.
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