Wer Jugendstil liebt, der ist hier richtig. Die gekachelten Wände stammen original aus dieser Zeit, als das Café Marita noch eine Bäckerei gewesen ist. Der weiße Tresen war mal eine Küchenzeile. Ebenso weiß sind die Stühle und Tische, bis auf die Tischplatten aus hellem Holz. Irgendwie schafft es dieser Laden altmodisch zu wirken, ohne dabei alt zu sein. Auf dem Tresen thront ein schwarzer Hungerturm. Nur das moderne Buchungs- und Kassensystem bringt einen in die Gegenwart zurück.

Zu diesem Café-Besuch habe ich mich mal wieder vom Guide „Zuhause im Café“ von Diana Hillebrand inspirieren lassen. Also machte ich mich auf den Weg nach Neuhausen. Vom Rotkreuzplatz sind es nur wenige Schritte die Schulstraße entlang. Bei Hausnummer 34 bin ich am Ziel. Es ist warm, daher locken die wenigen Plätze vor dem Café. Ich habe Glück und ein Tisch ist frei. Vorher suche ich mir noch aus dem Hungerturm ein Stück Kuchen aus – Carrot-Cheesecake, genau mein Ding.

Geführt wird das Café von Marita Fronhofer. Sie ist nicht nur für das außergewöhnliche Ambiente verantwortlich, sie ist auch für den täglich frischen Mittagstisch zuständig. Das gute Essen liegt wohl in der Familie. Schon ihre Großeltern führten lange Zeit das Wirtshaus Waldesruh in Pirka im Bayerischen Wald. Aus dem Bayerischen Wald kommt auch der Kaffee, der hier ausgeschenkt wird, namentlich Die Rösterei Gscheid.Haferl in Bad Kötzting. Die Röstung „gscheid.stoark“ ist ein klassischer Espresso mit Nougatnote.

Ich warte nicht lange, bis Marita mir meinen Cappuccino und mein Stück Kuchen bringt. Bis dahin genieße ich die laue Luft an meinem schattigen Plätzchen. Hier ist Neuhausen ein lebendiges Viertel mit vielen kleinen Geschäften und Gastronomie. Der Cappuccino ist wie erwartet kräftig, der Carrot-Cheesecake frisch und lecker. Schade, dass ich schon bald wieder weiter muss, denn hier kann man es echt gut aushalten.

Café Marita, Schulstraße 34, München-Neuhausen; Öffnungszeiten: Mittwoch – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr. Quellen: Diana Hillebrand, Zuhause im Café – der Guide, Volk Verlag München, Unternehmensseiten.
Wirklich toll, dass es solche Cafes noch gibt.
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Toll, gell?
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Guter Tipp! Das Buch habe ich mir auch gekauft, fand aber die Cafés zum Teil enttäuschend (Namen nenne ich mit Absicht nicht), während meine Lieblingscafes alle nicht enthalten sind. Bei einem vorgeschlagenen Café habe ich gesehen, dass es inzwischen dauerhaft geschlossen ist.
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Ja, das passiert leider. Allerdings ist die Zeit auch immer schnelllebiger geworden. Ich werde jedenfalls noch dem einen oder anderen lohnenden Tipp nachgehen.
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Das klingt verlockend und die Einrichtung ist genau meins.
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Ja, die Einrichtung hat was.
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Man erkennt sofort wenn der Besitzer mit Liebe zum Detail dran geht.
Das sind dann oft Herzensprojekte.
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Das trifft hier bestimmt zu.
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danke für den Tipp. 🙂
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Sehr gerne.
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Den Hungerturm hätte ich auch gerne mal durchgesehen 🙂
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Gell?
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https://poesieesogni.com/
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Gestern waren da noch die schönsten Tassen. Doch die Betreiberin hat einen nächsten, neuen Content eröffnet. Müsste man eventuell zurück blättern, wenn man wüsste wie ..
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Leider wahr.
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Subtly powerful
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Thank you!
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