Erstes touristisches Ziel unserer Reise ist Moni Agia Triada Tzagaroli, das Kloster der heiligen Dreifaltigkeit und eine erste Begegnung mit der wechselvollen Geschichte Kretas. Das Kloster wurde von den venezianischen Adligen Jeremia und Lawrence Tzagarolo aus dem Nachbar-Kloster Gouverneto erbaut. Jeremia Tzagarolo war ein berühmter Gelehrte seiner Zeit mit und ein Freund des Patriarchen von Alexandria, Meletios Pigas. Jeremia selbst war ein Kandidat für den Patriarchen von Konstantinopel. Der Überlieferung nach Bruder Jeremia zur heiligen Mönchsrepublik Athos gereist um sich dort von der einzigartigen Architektur inspirieren zu lassen.

Das Kloster wurde in der Revolution 1821 gegen die türkischen Besatzer niedergebrannt und die Mönche flohen. Einige Jahre war das Kloster verlassen und so gingen die Archive des Klosters verloren. Nach der Restaurierung und Wiederaufbau im Jahr 1830 wurde es wieder bewohnt und ist seit 1892 ist es ein Ausbildungsplatz für die Geistliche und Lehrer. Das Kloster entwickelte sich seit 1930 zur Theologischen Schule Kretas. Heute ist es wieder dauerhaft bewohnt und ein geistiges Zentrum der Insel.

Bemerkenswert ist auch die Architektur. Das von Feldern, Wiesen und Wein umgebene Kloster erreichen wir über eine Allee von Pinien. Dahinter erhebt sich der braune Klosterbau. Der Klosterkomplex ist viereckig und wird mit einem rechteckigen Innenhof befestigt, während der imposante Tempel der Heiligen Dreifaltigkeit in der Mitte des Hofes steht. Den Hof erreichen wir über eine große Treppe, die in der Mitte des Baus hinaufführt. Von außen betrachtet gleicht das Kloster eher einer Festung, im Inneren aber zeigt sich eine reichhaltige, von der Renaissance geprägte Architektur.

Die Kirche ist im byzantinischen kreuzförmigen Architekturstil mit drei Kuppeln erbaut. Die Hauptkirche wird von zwei kleineren Kuppelkapellen flankiert, von denen eine dem inthronisierten Christus als lebensspendender Quelle – Zoodochos Pigi – und die andere dem Heiligen Johannes dem Theologen gewidmet ist . Die Hauptkirche ist der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht und verfügt an der Vorderseite über einen Narthex , der im rechten Winkel zum Hauptschiff liegt. Auf beiden Seiten des Haupteingangs befinden sich zwei große Säulen im dorischen Stil und eine kleinere Säule im korinthischen Stil. Die Fassade der Kirche hat Doppelsäulen im ionischen und korinthischen Stil und trägt eine griechische Inschrift aus dem Jahr 1631.

Als wir ankommen durchzieht neben Weihrauch auch der Duft nach gegrilltem Lamm das Kloster. Richtig: heute ist der orthodoxe Ostersonntag! Und so steht auch bei uns Lamm noch auf dem Speiseplan. Doch zuerst bewundern wir das Kloster mit seiner vielfältigen Architektur. Ein schöner Start in die kretische Geschichte. Nun aber zieht es uns nach Chania unserem ersten Quartier und hoffentlich auch einer schönen Portion Osterlamm entgegen!

Quellen: Wikipedia, cretanbeaches.com, kreta.com. Bildrechte: Bild 1 von Davric von Wikipedia (diese Datei ist unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International- Lizenz lizenziert).
Rot-weiß-rote Fahnen am Eingang, für was steht das rot-weiß-rot ?
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Die Bedeutung der Farben weiß ich nicht, vermutlich Blut und Jungfräulichkeit oder Unschuld. In der Flaggenmitte ist jedenfalls das Wappen von Kreta.
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Rot-weiß-rot sind die Farben der österreichischen Fahne, deswegen hat mich das irritiert.
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Und die Farben von Lettland, Dänemark, der Schweiz und Peru.
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Das scheinen die typischen Fahnen zu Ostern, zur Auferstehung, zu sein.
Die Griechen feiern traditionell Ostern in Rot, z.B. werden die Ostereier hauptsächlich rot eingefärbt.
Genaueres konnte ich im www dazu allerdings nicht finden.
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Danke!
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Huch, dein Kommi kam jetzt erst an…🤔
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Sachen gibt’s.
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WP mal wieder…
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Das mit den roten Ostereiern in Griechenland stimmt natürlich. Nach dem Blut Christi, dass vergossen wurde.
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Looks like an amazing place!
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It realy is.
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Sehr imposant und ich bedauere immer, wenn ich lesen muss, dass Archive verloren gegangen sind. Was für ein Verlust für die Nachwelt.
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Bei dem imaginären Duft des Lammbratens bekomme ich glatt wieder Hunger…
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Ich auch!
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