Unweit der Elbe erstreckt sich das Naturschutzgebiet Flottbektal. Der Jenischpark mit seinem großen Baumbestand und seinen weitläufigen grünen Feuchtwiesen ist ein Teil davon. Er liegt in Hamburg-Othmarschen am Geesthang über der Elbe bei Teufelsbrück. Mit dem Jenisch-Haus, dem Ernst-Barlach-Haus und dem Eduard Bargheer-Museum liegen drei Museen direkt im Park.

Wahrzeichen des Parks ist das weiß gestrichene Jenisch-Haus mit seinen goldenen Brüstungen. 1834 ließ Senator Martin Johann Jenisch das klassizistische Herrenhaus für sich und seine Familie errichten. Erworben hatte er das Gelände 1828 von dem Hamburger Kaufmann Caspar Voght, der dort bereits ab 1785 einen Landschaftsgarten im Stil einer „ornamented farm“ angelegt hatte, einer Mischung aus Nutzgarten und Parkanlage.

Heute ist der Jenischpark ein beliebtes Ausflugsziel. Die höher gelegenen Rasenflächen bieten eine schöne Aussicht auf die Elbe und die vorbeifahrenden Schiffe. Die unter Naturschutz stehenden Feuchtwiesen der Flottbek mit der romantischen kleinen „Eierhütte“, einer einfachen Holzhütte mit ovalen Fenstern, sowie die Knüppelbrücke laden zu Spaziergängen ein. Beides sind in den 1990er-Jahren entstandene Nachbauten und wurden weitgehend aus rohen Stämmen und Ästen errichtet.

Martin Johann Jenisch war begeisterter Botaniker und besaß eine bedeutende Orchideensammlung. Sie zählte 875 Arten. Darüber hinaus sammelte er Palmen und Kakteen. Das prunkvolle, aber baufällige Gewächshaus-Ensemble wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen. Die spätere, kleinere Anlage zeigte wieder tropische Pflanzen, wie sie Jenisch bereits im 19. Jahrhundert kultivierte. Doch das Gewächshaus wurde inzwischen für Besucher geschlossen – zum Bedauern der Pflanzenfreunde.

Was bleibt ist ein romantischer Spaziergang im Park. Treffend beschrieb das der Parkgründer Caspar Voigt bereits im 18. Jahrhundert: „Die schönen Bäume, die liebliche Abwechselung von Hügel und Thal, die mannigfaltigen Baumgruppen, die so verschiedenen Land- und Strom-, An- und Aussichten suchte ich zu benutzen, um auf denen, durch die Felder geführten Wegen, eine Reihe wechselnder, in ihrem Charakter voneinander verschiedener Landschaften dem Auge des Wandelnden der Reihe nach darzustellen – dabey alles Kleinliche sorgfältig zu vermeiden, die Hand der Kunst allenthalben zu verstecken, und nur große Massen zu bilden, die des Pinsels würdig wären.“

Jetzt wäre ein Kaffee recht – findet Ihr nicht auch? Doch vom Café im Jenisch-Haus erzähle ich Euch morgen!
Quellen: Wikipedia, NDR, hamburg.de.
Ja, die Weite des Blicks tut einem gut. Auch daß der Park hügelig angelegt ist, ist mal ne Abwechslung im relativ flachen Norden. Es stehen wenigstens exotische alte Bäume in der Nähe des geschlossenen Gewächshauses. Da ist auch noch ne coole Bude, wo man Kaffee und Kuchen kriegen kann mit netten Sitzmöglichkeiten draußen…
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