49-Euro-Ticket-Tours: Volkach

Jetzt weiß ich gar nicht, ob diese Fahrt überhaupt als 49-Euro-Ticket-Tour zählt. Aber was soll’s. Wenn ich schon einmal dabei bin. Der Grund dieses Ausflugs war, dass der Nachtfahrer bei Würzburg auf der Autobahn eine Panne hatte und es viel mir zu, nicht zuletzt wegen meines 49-Euro-Tickets, den Wagen aus einer Werkstatt wieder abzuholen. Und diese Werkstatt war irgendwo im Nirgendwo.

Genauer gesagt in Sulzwiesen bei Hausen in der Nähe von Bergtheim, was in der Metropolregion Würzburg liegt. Um 7:00 Uhr ging es mit dem Zug vom Münchner Hauptbahnhof los – deutlich später, als ich normaler Weise mit der Arbeit beginne und eine Thermoskanne, die ich erst zu Weihnachten geschenkt bekommen habe im Gepäck – umsteigen musste ich in Nürnberg und Rottendorf. In Bergtheim wurde ich von einem freundlichen Mechaniker aufgelesen. So kam ich in das idyllische Sulzwiesen und wieder in den vorübergehenden Besitz des Taxis.

Der KFZ-Meister gab mir noch einen Kaffee aus und ich machte mich auf den Weg nach München – mit Hilfe meines Navis, denn ich hatte nur ungefähre Ahnung, wo ich mich eigentlich befand. Alsbald erreichte ich Volkach, idealer Platz für einen Stopp, hatte mir doch mein Chef noch Geld für einen Kaffee und eine Leberkässemmel mitgegeben und da wollte ich auch ausgeben.

Ich folgte der Beschilderung von der Staatsstraße 2260 zur oberen Altstadt und erreichte so das Obere Tor. Die Altstadt von Volkach liegt oberhalb des Mains und bietet ein beeindruckendes Ensemble. Volkach entstand in seiner heutigen Form im Zuge des Aufstiegs zur Stadt im 12. und 13. Jahrhundert. Ausgebildet präsentierte sie sich als Zweitorestadt, die auf einer hochwasserfreien Terrasse nach Süden sowie nach Nordwesten ausgerichtet war. Die Wegeverteilung übernahmen die zwei Vorstädte vor den Toren, die heute allerdings nicht Teil des Ensembles sind.

Verwaltungsmittelpunkt der Stadt wurde bald der Marktplatz mit dem Rathaus, kirchlich lag das Zentrum etwas weiter südwestlich, wo Pfarrkirche und das eigentliche Urzentrum der Stadt zu finden waren. Die Stadt wird bis heute geprägt von den Bürgerhäusern unterschiedlicher Epochen, deren Reichtum überwiegend auf den Weinbau zurückzuführen ist. Ich ließ das Gesamtbild der Altstadt auf mich wirken. Jetzt brauche ich eine Postkarte, einen Briefkasten und am besten noch einen Kaffee.

Ersteres und Letzteres finde ich im Bücherkabinett Volkach, eine gelungene Mischung aus Buchhandlung, Wollgeschäft und Café. Was jetzt vielleicht etwas arg nach Gemischtwaren aller Art klingt, wurde allerdings gut gelöst: die Wollabteilung befindet sich in einem hinteren Teil des Ladens, das Gros nehmen natürlich die Bücher in Beschlag, aber auch für die wenigen Tische ist genügend Platz. Außerdem gibt es Schreibwaren, darunter die von mir gesuchte Postkarte.

Die Buchhändlerin war sehr freundlich und so hatten wir einen kleinen Schwatz. Doch leider musste ich weiter. Ein Briefkasten lag so gut wie auf dem Weg zur Metzgerei René Wild und mit Leberkässemmel und einigen leckeren Wurstwaren für daheim im Gepäck ging es wieder weiter. Volkach ist wirklich mal einen längeren Besuch wert und das Bücherkabinett Volkach wäre für mich dann für eine Tasse Kaffee die erste Wahl.

Bücherkabinett Volkach, Hauptstraße 9, Volkach, Bayern; Öffnungszeiten: Montag – Freitag 09:30 – 18:00 Uhr, Samstag 09:30 – 15:00 Uhr. Metzgerei René Wild, Oberer Markt 9, Volkach, Bayern; Öffnungszeiten: Montag – Freitag 07:00 – 18:00 Uhr, Samstag 06:00 – 13:00 Uhr.

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