Profit statt Menschenrechte – Drabble-Dienstag von Wupperpostille

Die Regeln – 100 Wörter, die drei Vorgegebenen müssen enthalten sein. Beugen geht, Synonyme gehen nicht. Überschriften zählen nicht mit. Zum Zeichenzähler geht es hier. Viel Spaß!

Hier die Wörter für Dienstag, den 5.3.2024:

ohnmächtig – Politik  – reifen

Bei mir kommt immer noch ein vierter Begriff dazu – natürlich Kaffee. Aber lest selbst.

Profit statt Menschenrechte, Europa ohne Moral

Kinderarbeit, Ausbeutung, Diskriminierung und fehlende Arbeitsrechte: In Handel und Produktion werden entlang der weltweiten Lieferketten immer wieder grundlegende Menschenrechte verletzt – das gilt auch für Kaffee. Ohnmächtig müssen die Verfechter eines europäischen Lieferkettengesetzes zusehen, wie ihre Bemühungen an der Arroganz einer gewinnorientierten Politik zerschellen. Mitentscheidend war die vom FDP-Justizminister verantwortete Enthaltung bei einem ausverhandelten und längst zur Entscheidung reifen Gesetzes, dass nach liberaler Lesart „nur ein ineffizientes bürokratisches Monster“ und „eine politische Zumutung für die Bürger und ihr Eigentum“ sei. Das Ende dieses Vorhabens stärke nachhaltige europäische Werte wie Freiheit und Selbstwirksamkeit. Freiheit und Selbstwirksamkeit gelten wohl nur für reiche Industrienationen.

Titelbild von Riki32 auf Pixabay. Zur Wupperpistille geht es hier!

12 Gedanken zu “Profit statt Menschenrechte – Drabble-Dienstag von Wupperpostille

  1. Eine geballte Ladung in den wenigen Worten. Aber Kaffee ist, genau wie Schnittblumen, ein schwer mit Unrecht befrachtetes Thema, das viele von all dem weit entfernt sitzende Konsumenten ausblenden.

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  2. Wichtiges Thema. Das tragische ist, dass sich selbst einige Unternehmen für das Lieferkettengesetzt ausgesprochen haben. Es sind Momente, die die Schwächen einer so differenzierten Regierung offenlegen: wenn einer aus der Reihe tanzt und auf einem Ego-Trip reitet.

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    1. Einige setzen sich schon lange für Fairness entlang der gesamten Lieferkette ein. So hat zum Beispiel Tchibo schon vor Jahre eine Selbstverpflichtung unterschrieben. Andere Firmen hingegen meinen, dass die Einhaltung von Menschenrechten der deutschen Wirtschaft nicht zumutbar ist. Aber die Profite machen sie schon gern.

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