Ist Kaffee gesund? Darauf kommt es an!

Kaffee kann das Leben verlängern. Das ergab schon vor drei Jahren eine Studie, die am Hospital de Navarra im spanischen Pamplona durchgeführt wurde. 20.000 erwachsene Teilnehmer unterschiedlichen Alters wurden für das Experiment über einen Zeitraum von zehn Jahren untersucht. Die eindeutigen Ergebnisse wurden anschließend auf dem European Society of Cardiology Congress vorgestellt.

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Demnach gelten bis zu vier Tassen Kaffee der Gesundheit eher als zuträglich. So kann Kaffee das Krebsrisiko um bis zu 20 Prozent reduzieren, das Risiko für Typ-2-Diabetes um 30 Prozent, das Parkinson-Risiko um 30 Prozent sowie das Risiko für Herzerkrankungen um 5 Prozent. Wer jeden Tag vier Tassen Kaffee zu sich nimmt, hat ein um 64 Prozent geringeres Sterberisiko gegenüber Menschen, die nie oder nur selten Kaffee trinken. Adela Navarro, eine Kardiologin am Hospital de Navarra geht sogar noch einen Schritt weiter. Ihrer Meinung nach „gehören vier Tassen Kaffee täglich zu einer gesunden Ernährung dazu“.

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Doch eines lies die damalige Studie außer acht: nämlich wie man seinen Kaffee trinkt! Denn es ist nicht egal, ob man ihn schwarz, mit Milch, mit Zucker oder sogar mit beidem trinkt. Milch hat nicht nur zusätzliche Kalorien, zugesetzte Milchprodukte können die positiven Eigenschaften des Kaffees sogar zunichte machen. Noch deutlich wird das beim Zusatz von Zucker. Laut der „American Heart Association“ sollte die durchschnittliche Frau etwa nicht mehr als sechs Teelöffel Zucker pro Tag konsumieren, während der durchschnittliche Mann, der größer ist, sich auf neun Teelöffel pro Tag beschränken sollte. Ein höherer Zucker-Konsum erhöht das Risiko für Diabetes und senkt somit die potenziell positive Wirkung des Kaffees auf die Prävention von Herzerkrankung.

Am deutlichsten wird das bei Kaffeegetränken aus dem Kühlregal. Hier bekommt der Kunde in der Regel weniger Kaffee, dafür aber mehr Fette und Zucker. Noch bedenklicher sind die Modegetränke mancher Kaffeeketten. So bringt es ein Mocca mit weißer Schokolade von Starbucks auf sage und schreibe 18 Teelöffel Zucker — so viel wie zwei Dosen gezuckerte Cola und das doppelte der empfohlenen Tageshöchstdosis.

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Deshalb muss das positive Ergebnis der Navarra-Studie deutlich nach unten korrigiert werden: da maximal ein Drittel der Konsumenten ihren Kaffee schwarz, ohne Zucker, Sirup, Milch, Sahne oder künstlichen Aromastoffen trinken, ist die potentielle Verringerung der Herzkrankheit wahrscheinlich deutlich niedriger als 5 Prozent. Wer gewohnt ist seinen Kaffee mit Milch und Zucker zu trinken, der sollte zuerst den Zucker schrittweise reduzieren, danach auch die Milch. Alternativ dazu kann der Zucker auch woanders eingespart werden. Aber gesünder wäre der „Kaffee schwarz“!

 

Bildrechte: Karin Schmidt/pixelio.de, günther gumhold/pixelio.de, JenaFoto24.de/pixelio.de, Bernd Kasper/pixelio.de; Quellen: Business Insider, New York Times, American Heart Association, Annual Reviews.

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