Münchnerischer geht es kaum: in der Altstadt erzählt fast jedes Gebäude einen Teil der Geschichte der Stadt. Und das Tal zwischen Marienplatz und Isartor ist gerade prädestiniert für Historisches. Ursprünglich ja das Tal vor der Stadt haben sich hier früh Handwerker, Bäcker und Schankwirte an. Auch heute noch finden sich zahlreiche Gasthäuser und Geschäfte in der belebten Straße.

Das Hotel Torbräu war 1337 eines der letzten Häuser vor der Stadtmauer. In bester Lage, den die Salzfuhrwerke, die ihren Weg über die von Heinrich dem Löwen erbaute Isarbrücke gefunden haben, mussten durch das Isartor und dann hier vorbei. Im Jahr 1490 bezog das Torbräu hier seinen Platz, eine Gastwirtschaft für durstige Reisende, Fuhrwerker und Händler und – da Getränkekonsum und Nächtigung eh immer schon nah beieinander waren, auch schon so etwas wie eine Herberge. Es gilt heute als das älteste Hotel der Stadt.

Auf meinem Weg zum Café Turmstüberl im Valentin-Musäum kam ich hier vorbei. Allerdings war die Terrasse unter den Arkaden bereits im Schatten. Deshalb fragte ich einen freundlichen jungen Herren an der Hotel-Rezeption, wann die beste Zeit für einen Platz an der Sonne sei und er riet mir doch so um 13:00 Uhr zurück zu kehren. Und da auch der folgende Tag einer dieser lauen Wintertage war, an denen man den Klimawandel nicht mehr bestreiten kann, schritt ich alsbald zur Tat.

Tatsächlich dürfte das Schapeau, das Restaurant-Café im Hotel Torbräu, einer der schönsten Plätze an diesem Tag gewesen sein. In der Sonne, das Isartor im Blick und die vorbeieilenden Passanten im Blick. Mein Espresso kam schnell und war lecker. Ein Blick ins innere des Cafés lohnt auch: eine noble Kaffeehausatmosphäre, eine schicke Bar nach Manier des Jugendstilkünstlers Gustav Klimt. Da ist das Wetter eigentlich egal. Trotzdem schön, so im Winter einfach mal eine Stunde Sonne zu tanken. Hut ab!

Café-Restaurant Schapeau im Hotel Torbräu, Tal 41, München-Altstadt; Öffnungszeiten: täglich 11:00 – 22:00 Uhr.