Schweinshaxn, Riesenrad und jede Menge Bier: gestern eröffnete das größte Volksfest der Welt. Für die Feierwütigen bedeutet das zwei Wochen Dauerparty, Trachtenwahnsinn und Bier. Für die Einheimischen bedeutet es zwei Wochen Dauerstau rund ums Festgelände, Trachtenwahnsinn und vom Bier Betrunkene aus aller Herren Länder. Doch: feiern ohne Kaffee – ja geht das denn? Auch, wenn der Schwerpunkt des Events eindeutig auf der Vernichtung alkoholhaltiger Getränke liegt, es gibt genügend Zelte, in denen es Kaffee gibt.
Schiebl’s Kaffeehaferl
Seit 1976 betreibt die Schiebl-Familie ihr schmuckes Wiesnzelt — und seither wurde an der Reservierungspolitik nichts geändert. Die Stammgäste rufen einen Tag vorher an und bekommen ihren Tisch, ansonsten kommt rein, wer Platz findet. Das Kaffeehaferl ist der beliebte Treffpunkt für die ganze Familie, um in ruhiger, gemütlicher, und bayrischer Atmosphäre den Tag auf der Wiesn ausklingen zu lassen. Täglich von 10:00 – 12:00 Uhr gibt es verschiedene Frühstücksvariationen. Wechselnde Angebote zur Mittags-Wiesn, der Kindertag und Familientags-Angebote verführen zum Verweilen in dem gemütlichen, etwas altmodisch eingerichtetem Zelt – einer Mischung aus Landgasthof und Kaffeehaus – das eine kleine Oase der Stille im großen Trubel des Oktoberfests ist.
Nur 60 Sitzplätze gibt es im kleinsten Zelt der Wiesn mit seinem etwas versteckten Eingang. Statt an Bierbänken sitzen die Gäste an kleinen Tischen und Stühlen, samt Kissen und Volantvorhängen. Und wo keine Bierbank, da auch kein Bier. Dafür werden neben den Kaffeespezialitäten verschiedene Weine und diverse Spirituosen ausgeschenkt. Berühmt ist das Kaffeehaferl für seine süßen, bayerischen Schmankerl — und für den Hulk, das ist eine grüne Mischung aus Prosecco und Waldmeistersirup. Der Klassiker aber ist „a Haferl mit Schlag“, neben ofenfrischem Apfelstrudel, Millirahmstrudel, Zwetschgenstrudel, Dampfnudel mit Vanillesauce, Ausgezogene, Torten und Kuchen und der Spezialität „Apfelkücherl“. Öffnungszeiten verrät die Webseite des Familienunternehmens leider nicht. Wir vermuten, dass sie sich den üblichen Zeiten angeschlossen haben.
Bodo’s Cafézelt
Inzwischen von der Wiesn nicht mehr wegzudenken: Münchens Zuckerbäcker Bodo. 1993 eröffnete Konditormeister Bodo E. Müller „Bodo’s Cafézelt“, das bunt gestaltete und zuckersüße Zelt auf dem Münchner Oktoberfest. Mittlerweile sind die hausgemachten Konditoreispezialitäten weit über die Grenzen von München bekannt. Und inzwischen auch ein Klassiker ist das Wiesn-Frühstück: Haferl Kaffee mit Auszogener. Bei Bodo findet der Gast diese Kreation als Frühstücks-Angebot von 10:00 – 12:00 Uhr, samstags und sonntags schon ab 9:00 Uhr. Aber natürlich kann man sich auch an der süßen Vielfalt von Kuchen- und Torten bedienen, angefangen von den einzigartigen Tortenkreationen, die weit über die Grenzen bekannt sind, den leckeren Strudeln und seinen berühmten Kirschwasser- und Marmeladenkrapfen.

Was wäre Bodo’s Cafézelt ohne Promi-Konditor Bodo E. Müller – er ist nicht nur für seine besonderen süßen Kreationen bekannt, sondern auch für seine Witze. Außerdem ist er ein echter Faschingsprinz des Münchner Faschingsvereins Narrhalla. Dort kennt man ihn unter dem Namen „Prinz Bodo der Schaumschläger von Pralinesien“. Am Abend wird Bodo’s Cafézelt zur Cocktailbar – jetzt herrscht hier ausgelassene Partystimmung und eine Liveband heizt den Zeltbesuchern ordentlich ein. Manchmal steigt der Bäckermeister sogar selbst auf die Bar, um mit den Barkeepern und seiner Luftgitarre eine Showeinlage zu präsentieren. Geöffnet hat Bodo’s Cafézelt bis 23:30 Uhr.
Käfer’s Wies’n-Schänke
Was wäre ein Oktoberfestbesuch ohne ein Kaffee von Käfer’s Wies’n-Schänke? Im Käferzelt, wie die Käfer Wiesn-Schänke im Volksmund genannt wird, feiert der Wiesn-Besucher nicht in einem klassischen Festzelt, sondern einem echt bayerischen Holzblockhaus. Es bietet seinen Gästen eine idyllische Atmosphäre im Stil eines Bauernhofs in den Alpen. Urig, gemütlich, wie auf einer Skihütte, mit aufwändigem Blumenschmuck und echten Antiquitäten. Hier gibt sich die Münchner Prominenz ein Stelldichein.
Unser Augenmerk liegt aber in dem Kaffee-Ausschank vor den von der Security meist gut bewachten Toren des Anwesens. Die Wies’n Schänke hat übrigens bis 1:00 Uhr geöffnet und der Käfer-Kaffee aus hauseigener Produktion hat schon vielen Oktoberfestbesuchern den Heimweg erleichtert! Ein begehrtes Souvenir gibt es in der Käfer Wiesn-Schänke zu kaufen: die berühmten Käfer Wiesn-Haferl, liebevoll verzierte Kaffeetassen. Sie werden sogar als Sammlerstücke gehandelt. Jedes Jahr zur Wiesn gibt es ein neues Modell! So kann man sich jeden Morgen beim ersten Kaffee freuen, denn: nach der Wiesn ist vor der Wiesn.
Morgen geht es zum Onofrio’s im Münchner Westend!
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Bildrechte: Titelbild von picoStudio/Fotolia.com, Coffeenewstom; Quellen: Pressemeldungen, Webseiten der einzelnen Unternehmen, Muenchen.de, Oktoberfest.de.
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