Oatly – schwedisch Schäumen!

Der Herbst 2018 wird in die Analen der Stadt New York als die große Hafermilch-Dürre eingehen. Nach einem plötzlichen Hype war die kleine Hersteller-Firma in Malmö damit überfordert den Hafermilch-Durst der New Yorker zu stillen. Und immer mehr Barasti waren gezwungen ihrer enttäuschten Kundschaft zu eröffnen: „Sorry, no oatmilk today!“

Um was geht es? Oatly gibt es bereits seit Anfang der 90er Jahre und wird in Schweden hergestellt. Dort hatte man an der Universität Lund ein Verfahren entwickelt, mit dem man mittels Einsatz von Enzymen aus Hafer eine milchähnliche Flüssigkeit gewinnen kann, alle Ballaststoffe und Proteine des Korns enthält, dabei aber ohne Laktose, Zucker und fast ohne Zusatzstoffe auskommt.

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Diese süßliche, cremige und nahrhafte Milch gibt es in Deutschland bereits seit 2014 und fällt vor allem durch die schlichte Verpackung und peppige Werbesprüche auf. Außerdem gibt es eine Barista-Edition, die sich besonders zum Milchschäumen eignen soll. „Barista Edition ist reich an ungesättigten Fetten. In der Ernährung gesättigte gegen ungesättigte Fette auszutauschen hilft, den Cholesterinspiegel im Blut auf normalem Niveau zu halten“, so der Hersteller.

Coffeenewstom hat das Produkt getestet. In der Tat eignet sich die Hafer-Milch für den Cappuccino. Der Schaum ist etwas cremiger, als von der Kuhmilch gewohnt, aber er besticht durch einen unaufdringlichen Geschmack, der gut zum Kaffee schmeckt und nicht heraussticht, wie letztens bei der Barista Sojamilch von Alpro beobachtet. Allerdings fast doppelt so teuer wie Milch, aber wenn man auf Laktose und/oder tierisches Eiweiß verzichten will oder muss, eine brauchbare, leckere Alternative.

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Kein Wunder also, dass die New Yorker darauf ansprangen. Nachdem sich Oatly schon seinen Platz in den europäischen Supermarktregalen erobert hatte, versuchte man in den USA den Einstieg über die New Yorker Baristi. Die das Getränk glatt ihrer Kundschaft empfahlen und so einen Boom erzeugten, auf den die Hersteller in Malmö nicht vorbereitet waren. So mussten sie ihre Produktion um gigantische 1.000% gegenüber dem Vorjahr steigern. Aktuell wird in New Jersey die erste Oatly-Produktionsstätte auf amerikanischem Boden gebaut.

Bis dahin kommt es im „Big Apple“ noch zu Liefer-Engpässen. Richtig Verzweifelte sollen derweil schon Zweierpacks der besonders beliebten, weil besonders fettreichen Barista Edition für 55 US-Dollar auf Amazon gekauft haben. Da tun wir uns leichter. Wir gehen einfach in den nächsten, gut sortierten Supermarkt.

 

Quellen: Oatly, Welt, New Yorker, Guardian.

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