Kein Café der Berliner Kaffeerösterei für Moabit

Die Eröffnung ist geplatzt! Vor etwa einem Jahr haben wir über die geplante Neueröffnung der Kaffeefabrik Moabit berichtet, einem 1.500 Quadratmeter großen Gastronomie- und Einkaufszentrum der Berliner Kaffeerösterei rund um die Themenwelt Kaffee, Tee und Schokolade im Schultheiss-Quartier in Moabit. Für den ersten Mai war die Eröffnung avisiert. Jetzt meldet die Berliner Kaffeerösterei, sie tritt mit sofortiger Wirkung vom Mietvertrag mit der HGHI Schultheiss Quartier GmbH & Co. KG zurück.

Den Schwarzen Peter sehen die Kaffeeröster mit Stammhaus in der Charlottenburger Uhlandstraße bei den Betreibern des Schultheiss Quartiers: „Die Voraussetzungen für den Innenausbau liegen nicht vor, zudem haben wir Sicherheitsbedenken. Schweren Herzens sagen wir das Projekt daher ab“, heißt es in einer Presseerklärung. Dabei führt die Berliner Kaffeerösterei „während und nach der Übernahme festgestellten Mängel und ausgeprägten Zweifel an Bausicherheits- und Brandschutzbedingungen“ an.

Berliner Kaffeerösterei eröffnet im Frühjahr 2018

Die HGHI Schultheiss Quartier GmbH & Co. KG erklärt auf Anfrage, dass die Vorwürfe für sie nicht nachvollziehbar sind.  Zumal andere Mieter bereits problemlos in das Schultheiss Quartier eingezogen sind. Darunter auch einige Mieter, die einen weitaus aufwändigeren Mietflächenausbau hatten. „Der Unterschied zwischen der Berliner Kaffeerösterei und anderen Mietern ist, dass die Kaffeerösterei auf Grund des vereinbarten Mietzinses einige Ausbauleistungen auch selbst übernommen hat, um einen günstigeren Mietzins zu erhalten“, erklärt das Unternehmen. „Diese Ausbauleistungen wurden aber trotz Vereinbarung zu keinem Zeitpunkt beauftragt bzw. ausgelöst. So hätten einige Bauleistungen während der Sanierung des Gebäudes durchgeführt werden müssen. Dies hat aber die Kaffeerösterei unterlassen.“

Somit ist die von der Berliner Kaffeerösterei ausgesprochene Kündigung ist nach Ansicht des Betreibers des Schultheiss-Quartiers unwirksam und wird einer gerichtlichen Klärung zugeführt. Andreas Giest, Geschäftsführer der Berliner Kaffeerösterei hingegen verteidigt seine Entscheidung: „Wir sind ein mittelständisches Unternehmen in Familienhand und können es uns nicht leisten, viel Geld in ein Projekt zu investieren, das mit seinen Unwägbarkeiten die Arbeitsplätze vieler Mitarbeiter in Gefahr bringen könnte. Der Innenausbau hätte sich unter den gegebenen Verhältnissen erheblich verzögert, die Freigabe durch Feuerwehr und Behörden wäre mehr als unsicher gewesen. Wir werden einen anderen geeigneten Standort finden.“ Geplant waren an diesem Standort 80 neue Arbeitsplätze mit Gastronomie, Einzelhandel und gläsernen Produktionsstätten.

Es zeichnet sich also ab, dass der geplatzte Mietvertrag die Gerichte beschäftigen wird. Von München aus lässt sich der Tatbestand kaum hinreichend beurteilen und ein Berlin-Besuch steht derzeit nicht an. Im Berliner Stammhaus mit benachbartem Kaffeehaus in der Charlottenburger Uhlandstraße zwischen Kurfürstendamm und Lietzenburger Straße bieten die Inhaber über 100 frisch geröstete Kaffeesorten an. Weitere Filialen der Berliner Kaffeerösterei befinden sich im Bettenhaus des Campus Charité Mitte und am geplanten Flughafen BER. Für Sommer 2019 ist die Eröffnung des Park-Cafés am Stuttgarter Platz in Charlottenburg avisiert. Dieser Termin sollte leichter umsetzbar sein, wie das Projekt am BER – wenn nichts dazwischen kommt.

 

Bildrechte: Magryt/Fotolia.com, obs/Berliner Kaffeerösterei/Andrea Bishara (es zeigt von links nach rechts die drei Inhaber der Berliner Kaffeerösterei Stefan Richter, Erwin Giest und Andreas Giest). Quellen: Berliner Kaffeerösterei, ots, Original-Content von: Berliner Kaffeerösterei, übermittelt durch news aktuell, Beantwortete Presseanfragen durch die HGHI Schultheiss Quartier GmbH & Co. KG.

 

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