Schwabinger Kaffeetour: Espresso gegenüber von Vincent van Gogh

Von der TU geht es unter schattenspendenden Bäumen zwischen den ersten beiden Pinakotheken – der Alten und der Neuen Pinakothek – hindurch zur Kreuzung Theresien- und Barerstraße. Wir sind noch immer nicht in Schwabing, können es von hier aber schon fast sehen. Stattdessen sind wir im Herzen des Kunstareals im Museumsviertel, wo es von alten Meistern nur so wimmelt. Schon, wenn man an der Alten Pinakothek vorbei geht – bei seiner Eröffnung 1836 der größte Museumsbau der Welt und mit den lichtspendenden Oberlichtern für die damalige Zeit sehr fortschrittlich – sieht man von weitem die auffällige mit Terrakotta-Platten verkleidet Fassade eines Neurenaissance-Eckbaus: die Heimat der Brasserie Tresznjewski oder wie die vielen Stammgäste sagen: „das Treszi“.

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Seit inzwischen 25 Jahren ist das Tresznjewski eine Institution und Treffpunkt für Studenten, Professoren, Geschäftsleute, Kunstschaffende aus den umliegenden Museen und Galerien, sowie Touristen und natürlich Blogger auf Kaffeetour. Vor dem Tresznjewski befand sich im Erdgeschoß lange die Gaststätte Weinschatulle, die durch Ihre langen Öffnungszeiten bis vier Uhr morgens bekannt war. Das Haus selbst wurde bereits um 1865 errichtet und ist vom Design her fast identisch mit dem Gebäude in der Theresienstraße 68, also nur zwei Häuser weiter.

Durch die Eröffnung der Pinakothek der Moderne 2002 und des Museums Brandhorst 2009 entwickelte sich das Museumsviertel in diesem Zuge viele Galerien, Auktionshäuser und Geschäfte das Quartier gegenüber der ehemaligen Türkenkaserne bereicherten. Doch eine der wichtigsten Bereicherungen ist das Tresznjewski selbst, ist es doch eines der wenigen echten Straßencafés, wie man sie in Frankreich und Italien zuhauf finden kann, das es schon gab, bevor Starbucks & Konsorten auf die Idee kamen, dass man vor ihre Kaffee-Abfertigungs-Betriebe auch Stühle und Tische stellen kann.

Das Tresznjewski nennt sich nicht zu unrecht eine Brasserie. Neben einer erfreulich abwechslungsreichen Frühstückskarte mit Bauernfrühstück, French Toast, Croque Monsieur und frischen Pan Cakes, gibt es auch umfängliche und überzeugende Mittags- und Abendkarten. Ein großes Weinangebot sowie Cocktails runden das Angebot ab.

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Über die Kaffeespezialitäten kann man in der Karte lesen: „Unsere Kaffeespezialitäten kommen aus der Privatrösterei „Supremo“ aus Unterhaching. In diesem Familienunternehmen fanden wir die gewünschte Qualität und Liebe zum Produkt. Dort werden alle Mischungen für uns abgestimmt und schonend, mit viel Zeit geröstet. „Supremo“ kauft ihre Kaffeebohnen direkt im Anbaugebiet und nimmt an Auktionen, als Käufer und als Mitglied in einer internationalen Jury teil. Dies ist wirklicher „Fair Trade“, da der Bauer den Preis für sein Produkt direkt und ohne viele Zwischenhändler bekommt. Für alle unsere Kaffeespezialitäten verwenden wir nur Milch aus Bayern, um die meist kleineren Milchbauern in den Bergregionen zu unterstützen.“ Dem ist nichts hinzu zu fügen. Außer vielleicht, dass einige Bilder von Vincent van Gogh in der Neuen Pinakothek gegenüber hängen.

Mehr über die Kaffeerösterei Supremo gibt es hier!

Brasserie Tresznjewski, Theresienstraße 72, München-Maxvorstadt, leider dauerhaft geschlossen!

Morgen trinken wir griechischen Kaffee wie auf Kreta!

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