1971 eröffnete die erste deutsche McDonals-Filiale in der Martin-Luther-Straße in München im Stadtteil Obergiesing. Über Jahre hinweg war das amerikanische Fast-Food-Unternehmen der Inbegriff für Burger und galt als der Pionier für Sytemgastronomie schlechthin. Als die Burger-Umsätze schwanden überlegte man sich neue Restaurantkonzepte. So wurde 1993 in Australien das erste McCafé eröffnet, doch es sollte zehn Jahre dauern, bis es diese Mischung aus Fast-Food und Café auch in Deutschland gab, erst zumeist an Flughäfen, Bahnhöfen und in Großstädten inzwischen in über 800 Filialen. Allerdings nur als „Shop im Shop“, das heißt, sie befinden sich in einem McDonalds-Restaurant.

Das Konzept scheint aufzugehen. Viele Kunden fühlen sich von der Mischung angezogen und gehen ganz selbstverständlich ins „McDonalds-Café“. Hier stehen inzwischen die Zeichen auf Ausbau und Veränderung. Um an einem hart umkämpften Markt mithalten zu können hat sich der US-Konzern für das kommende Jahr in Deutschland und Österreich viel vorgenommen. So sollen Einwegverpackungen schrittweise verschwinden. So werden in den modernen „Restaurants der Zukunft“ alle Heißgetränke für den Verzehr vor Ort ausschließlich in Glas oder Porzellan ausgegeben. Im McCafé haben Gäste zudem die Möglichkeit, Geld zu sparen, indem sie auf Einwegbecher verzichten und die eigenen mitgebrachten Becher mit Heißgetränken befüllen lassen.
Ein weiteres Highlight sind die McCafé Spezialitäten in Barista-Qualität: leckere Kaffeespezialitäten aus der Siebträger Maschine mit frisch aufgeschäumter Milch. Dafür sollen alle McCafé-Mitarbeiter zu Baristas ausgebildet werden. Darüber hinaus setzt McDonalds 2018 auf Kaffeequalität und Kuchenvielfalt, so die Ankündigungen des Unternehmens. Für die Kaffeequalität sorgt das Familienunternehmen Segafredo. Die italienische Rösterei beliefert McDonald’s mit zwei exklusiven Arabica-Mischungen aus Plantagen in Brasilien, Honduras und Peru. Eine Espresso-Mischung ist die Basis für Cappuccino, Latte Macchiato & Co, sowie eine Café Crème-Mischung für Normalkaffee. Beide Kaffeemischungen können im McCafé auch für daheim gekauft werden. Saisonale Kaffeespezialitäten sollen das Angebot erweitern.

Viel Feind, viel Ehr. Der Praxistest aber verlief holprig. Das über die McDonalds-Webseite ermittelte McCafé war wegen Renovierung geschlossen, die nahe Alternative am Isartor hatte keinen Geschirrspüler und verzichtete deshalb gänzlich auf Porzellan – von der angekündigten Nachhaltigkeit bisher keine Spur. Vom Mobiliar unterscheidet sich der Café-Bereich vom übrigen Restaurant: Sessel und Couches sollen Wohnzimmeratmo erzeugen, wirken in ihrer Häufung und Gleichheit aber eher einem Möbellager. Der Pappbecher zerstört die Café-Illusion dann vollends.
Erst der dritte Anlauf war erfolgreich: im zweiten Stock des McDonalds am Stachus kam so etwas wie Café-Atmosphäre auf. Während die Kaffeegetränke in guter Qualität gereicht wurden, fand ich die Kuchenstücke für den Preis zu klein. Ein wenig entschädigte der Blick auf Stachus und Karlstor. Doch täuscht der schöne Blick nach draußen nicht über eines hinweg: McCafé ist hier kein gemütliches Café, sondern die Fortführung der Burger-Massenabfertigung mit anderen Mitteln. Zum Restaurant oder Café der Zukunft ist hier der Weg noch weit.

Morgen ist es an der Zeit für ein Fazit!
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Bildrechte: Coffeenewstom, McDonalds Österreich, Coffeenewstom (2x), Quellen: McDonalds Unternehmensseiten und Pressemeldungen aus Deutschland und Österreich, Wikipedia.