Immer wieder kann man auf Kaffeepackungen oder -Bechern lesen: 100% Arabica. Ein Qualitätsmerkmal, wie viele meinen, ist das allerdings nicht. Es besagt nur, dass sich im Inneren nur eine Kaffeeart befindet, nämlich Arabica, aber wie von allen Arten gibt es gute und schlechte Qualitäten. Man könnte auch schreiben 100% Kaffee. Aber wieso unterscheidet man zwischen Arabica und Robusta und was sagt das über den Geschmack?
Coffea Arabica und Coffea Canephora – Handelsname Robusta – sind die wirtschaftlich bedeutendsten Arten der Kaffeepflanze. Weltweit werden etwa drei mal mehr Arabica als Robusta angebaut. Die Botaniker unterscheiden 124 verschiedene Arten der Pflanzengattung Coffea, von denen ein knappes Duzend für den Kaffeeanbau genutzt wird. Sorten sind eher als Exoten einzustufen und werden entsprechend selten Angebaut. In Vietnam zum Beispiel werden den üblichen Arabica-Robusta-Mischungen gerne Cantimor, Liberica und Excelsa beigemengt. Ihr Anteil an der weltweiten Produktion liegt aber nur bei etwa einem %. Auch gibt es Kreuzungen verschiedener Arten, wie Arabusta oder Maragogype, letztere eine Kreuzung aus Arabica und Liberica.

Der Löwenanteil der Weltproduktion besteht aus Arabica. Arabica-Bohnen sind etwas größer, sie enthalten weniger Chlorogensäure, was sie bekömmlicher macht, und weniger Koffein. Die Arabica-Pflanze ist empfindlicher und gedeiht nur in einer Höhe ab 600 Metern. Arabica-Bohnen enthalten mehr Kaffeeöle. Dadurch entwickelt ihr Geschmack Vielfalt. Arabica-Bohnen stehen für feine und fruchtige Geschmacksnoten und sind von einer feinen Süße und fruchtig-beerigen Nuancen gekennzeichnet. Kaffee der Sorte Arabica ist meistens teurer, da er oft auch aufwendiger im Anbau ist. Die größten Produzenten dieser Sorte sind Brasilien, Kolumbien und Honduras.
Ungefähr 30% der Weltproduktion entfällt auf Robusta. Wie der Name schon sagt ist die Pflanze Widerstandsfähiger. Sie verträgt größere klimatische Schwankungen, kann auch in niedrigen Lagen angebaut werden und ist ertragreicher. Robusta-Bohnen sind etwas kleiner und sie enthalten mehr Säuren und mehr Koffein. Sie schmecken eher erdig, holzig und häufig bitterer. Deshalb gilt Robusta auch als kräftiger, mit mehr Körper aber auch weniger vielfältig. Auf dem Weltmarkt bringt Robusta im Durchschnitt weniger ein, was nicht bedeutet, dass er per se minderwertiger ist. Es gibt ganz exzellente Robusta-Bohnen, die geschmacklich und qualitativ in einer eigenen Liga spielen. Hauptanbauländer sind Vietnam, Indien und Indonesien.

Oft begegnen uns Mischungen aus Arabica und Robusta. Vor allem bei der Komposition von Espresso Blends wird häufig einem Teil Arabica-Bohnen ein kleinerer Teil Robusta-Bohnen beigemischt, da auf diese Weise die angenehmen Aromen der Arabica-Sorten mit der ausgeprägten Crema der Robusta-Sorten verbunden wird. Damit gehören häufig Mischungen zu den besten Kaffees, die die Vorzüge beider Arten in sich vereinen.

Kaffeeanbaugebiete der Welt: hellgrün (a) sind Länder mit überwiegender, grün (m) mit teilweiser Produktion von Arabica, dunkelgrün (r) jene mit überwiegender Produktion von Robusta. (Quelle und Bildrechte: Wikipedia public domain)
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